Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3648] (1876) Sect. Alt-Hartmannsdorf / geogn. u. agronom. bearb. durch L. Dulk
Entstehung
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20 Blatt Alt-Hartmannsdorf.

gewöhnliche Sand, und in der Regel auch die Feuchtigkeit besser anhält als der Sand; aus diesen Gründen eignet er sich besser zum Ackerland. Dementsprechend liefert der Gosenberg, der aller­dings ausser dem Oberen Sand und Grand auch Grand des Unteren Diluviums und ein ganz schmales Diluvialmergel-Bänkchen enthält, gute landwirthschaftliche Erträge, namentlich an Kartoffeln. Weniger gute Erträge scheinen die Wernsdorf gehörenden Aecker auf dem Grossmannsberg und Paschenberg zu liefern; vielleicht trägt aber hier der Mangel an erhöhter Cultur, wie sie auf dem Gosenberg in Anwendung kommt, die Schuld,

Der Sandboden der. Niederung ist demgegenüber durch­weg zum Alluvium gehörig; wird also in der Karte durch die mit der Farbenbezeichnung@s, as und@&s versehenen Flächen be­zeichnet. Lassen wir die Dünensande(@&«s) zunächst ausser Be­tracht, und.ebenso den nur sehr selten vorhandenen Jung-Alluvial­sand(as), so sehen wir den mit seiner grünen Farbe in der Karte vorherrschenden Thalsand zum grössten Theile mit Wald be­standen. Der freudige Wuchs seiner Kiefernbestände bezeugt deutlich, dass er in dieser Beziehung Kosten und Mühe wohl zu lohnen im Stande ist. Allerdings darf nicht, wie in Bauernhaiden noch vielfach geschieht, durch planloses Ausholzen oder der Natur überlassene Aufforstung dem Winde freies Spiel gegeben werden und durch das, wie es scheint, unvertilgbare sogen. Streu-Rechen dem Boden sogar systematisch die geringe Waldkrume genommen bezw. vorenthalten werden. Der klägliche Stand solcher Bauern­haiden ist daher nicht im mindesten maassgebend und die oft auf ein und derselben Thalsandfläche grenzende Königl. Forst beweist deutlich, dass die Schuld nicht im Boden zu suchen ist.

Ebenso lohnt der Thalsandboden Mühe und Kosten, wenn er, wie es bei Friedersdorf , Dannenreich, Wernsdorf und am Spreethalrande der Fall ist, zum Ackerbau benutzt wird. Seine grössere Fruchtbarkeit gegenüber dem Sandboden der Hoch­fläche ist namentlich darin begründet, dass in Folge der im Ganzen niedrigen Lage der Grundwasserstand stets, selbst in sehr trockenen Jahren, ziemlich nahe, durchschnittlich in 1520 Decimeter Tiefe

erreicht wird.