Teil eines Werkes 
[Neue Nr. 3747] (1876) Sect. Mittenwalde / geogn. u. agronom. bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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16 Blatt Mittenwalde ,

mag hier, da er auf der Section nur im Gebiete des Thalsandes vorkommt, zunächst besprochen werden. Ein Blick auf die Karte zeigt sofort, dass sich die Hauptdünenzüge, welche in der breiten Schöneicher Thalebene liegen, parallel dem Süd- Plateaurande in west-östlicher Richtung erstrecken. Vor allem bemerkenswerth ist der lange Dünenzug, der im Osten des Dorfes Schöneiche be­ginnend, sich nach Osten bis hart an den Motzener See heran­zieht und jenseit desselben in gleicher Richtung sich weiter fort­setzt. Dies scheint mir darauf hinzudeuten, dass der ganze Dünen­zug ehemals zusammenhing. Die Bildung desselben geschah zu der Zeit, wo das von Ost nach West über Schöneiche sich er­streckende Thal versandete und wurde erst durch spätere dem Thallauf des Motzener Sees folgende Hochfluthen durchbrochen. Der eingangs als alte Gletscherrinne aufgefasste Motzener See muss demnach bei der ost-westlichen Thalbildung zum Theil ver­sandet gewesen sein.

Die Dünen, welche dem.subaörischen Sandtransport ihre Ent­stehung danken, sind leicht durch ihr plötzliches, kuppenartiges

Hervortreten aus der Ebene zu erkennen, auch zeigen dieselben im Profil stets eingelagerte schwach humose Streifen, welche auf eine mehrmalige Ueberwehung hindeuten.

Ausser den Dünensanden wird das Jung-Alluvium der Haupt­sache nach durch Torf und Moörbildungen vertreten, welche die bereits mehrfach erwähnten Niederungen erfüllen oder nur die Oberfläche derselben einnehmen.

Der Torf ist für die Section von besonderer Wichtigkeit, denn da er zum Theil eine grosse Mächtigkeit und einen hohen Heiz­werth besitzt, so hat sich eine sehr lebhafte Torfindustrie dort entwickelt, die jedoch nur den eigenen Bedarf der Gegend deckt, obwohl bei der trefflichen Wasserverbindung mit Berlin der Trans­port dorthin wohl lohnen dürfte. Ein Haupttorfzug erstreckt sich, wie schon erwähnt, vom Motzener See aus beginnend, zuerst in einer verhältnissmässig schmalen Rinne über Gallun nach Mitten­ walde zu, wo er etwas über einen Kilometer breit wird und dann in nordwestlicher Richtung wieder als schmale Rinne sich fortsetzt. Nördlich von Gallun wurde der Torf bei 3 Meter noch nicht durch­