Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 30 [Neue Nr. 3439] (1889) Vieritz : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch aufgenommen durch M. Scholz ; Unter theilweiser Hülfeleistung des Culturtechniker Keiper
Entstehung
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14 Geognostisches.

welche durch Gruben aufgeschlossen sind, durch die Erosion bloss­gelegt worden.

Der Untere(Rothe) Geschiebemergel ist, obwohl nicht mehr so charakteristisch röthlich gefärbt, wie weiter im Osten, schon durch seine röthlich-gelbe Farbe und durch seinen allmäh­lichen Uebergang in röthlichen Thonmergel als zu dieser grossen altmärkischen Ablagerungsform gehörig zu betrachten. Am West­rande der Section, nach dem heutigen Elbthale zu allmählich ein­fallend, muss er, wie die westlichen Steilufer der Elbe beweisen, weiterhin wieder zum Ansteigen gelangen. Wahrscheinlich bildet er den Kern des höheren Theiles der Section und ist nach Süden zu von Thalsand überlagert, unter welchem er nicht mehr auf­gefunden werden kann.

Der Rothe Geschiebemergel ist in einer grösseren, plateau­artigen Ablagerung zwischen Gross- und Klein- Buckow, sonst in kleineren Ablagerungen an der Ostkante des Diluvialsandes, z. B. am Kossäthenberge an der Westseite des Böhnschen Weinberges am Pappertsberge und bei Kahlenhütte entwickelt. Ferner kommt er in dünnen, fast gleich hochliegenden(71,6 und 69 Meter) Platten auf der Spitze des Milower und Bützer Berges vor, sowie, etwas höher, aber weniger deutlich, auf dem Vieritzer Berge(86 Meter), während er sich am Ostfusse letzterer beiden Berge in Gruben aufgeschlossen zeigt. Ebenfalls ganz vereinzelt kommt Geschiebemergel am Rathenower Weinberge in der Nord­ostecke der Section und am Premnitzer Berge vor. Da er nament­lich am letzteren Punkte aber einen ganz anderen, dem des Brandenburger gemeinen Unteren Geschiebemergels entsprechenden Habitus besitzt, so scheint in der Section Vieritz die altmärkische rothe Facies des Geschiebemergels nur bis zur Havel zu reichen und erst jenseits derselben, im Osten, durch den gemeinen Mergel ersetzt zu werden.

Auf dem zum Theil noch bei 2 Meter zu erbohrenden rothen Mergel liegt westlich von Klein-Wudicke, ebenso noch in der Buckower Haide, analog dem Verhalten in anderen Sectionen, z. B. Stendal und Arneburg, sowie südlicher, bei Ferchland an der Elbe, eine Sandschicht, welche als unterdiluvialer Spathsand