Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 42 [Neue Nr. 3639] (1891) Karow : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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12 Geognostisches.

sich mehrfach auch bei dem Mergel des Karower Plateaus, so namentlich dicht bei Karow in einer alten Thongrube, die seit langer Zeit mit Gesträuch und hohen Bäumen bewachsen als Be­gräbnissplatz für die verstorbenen Glieder der Familie von Wartens­leben dient und unter dem Namen»Ruhgarten« bekannt ist. Den oberen Rand dieser grossen Vertiefung bildet ein typischer, sehr geschiebereicher Mergel, der nach unten hin in einen voll­ständig geschiebefreien Thon übergeht. Im Bohrloche konnte diese Erscheinung gleichfalls an mehreren Stellen des Plateaus beobachtet werden, Die betreffenden Bohrpunkte sind auf der Karte mit der Signatur und dem Zeichen des Thonmergels eingetragen.

Von geschichteten Bildungen des Unteren Diluvium treten innerhalb des Blattes Thonmergel, Mergelsand, Sand und Grand auf.

Ueber den Thonmergel, der zu Tage ausgehend überhaupt nicht auftritt, ist das wesentliche bereits bei der Besprechung des Unteren Mergels mitgetheilt worden. Ueber ein eigenthümliches Auftreten des Thones an zweiter Lagerstätte wird später bei Be­sprechung des Grandes Mittheilung gemacht werden.

Mergelsand, ein ziemlich kalkhaltiger, nur in seinen ober­sten Schichten durch die Atmosphärilien entkalkter, ausserordent­lich feiner, thoniger Sand tritt innerhalb des Blattes sehr zurück. Er fand sich, von Sand überlagert, in einigen Bohrlöchern bei Zitz und aufgeschlossen in der Gollwitzer Sandgrube, und in einer kleinen Fläche zu Tage tretend westlich von der Warchauer Mühle Eine ausserordentliche Verbreitung besitzt dagegen:

Der Untere Diluvialsand. Er setzt den grössten Theil der Nordhälfte des Plateaus zusammen und bildet eine Anzahl compli­cirt gestalteter Auflagerungen auf dem Mergelplateau zwischen Karow und Zitz. Aller dieser Sand liegt auf dem Unteren Mergel, Eine ältere Sandschicht, die vom Unteren Mergel überlagert wird, tritt am Südrande des Plateaus von Hollandshof bis Zitz als schmales Band zu Tage. In ihrer Korngrösse und Zusammen­

setzung zeigen diese beiden Sande durchaus keine Verschiedenheit.