Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 42 [Neue Nr. 3639] (1891) Karow : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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14 Geognostisches.

Abwaschung, die der tiefer gelegene Theil desselben zu Ende der Di­luvialzeit erfuhr, völlig zum Opfer gefallen ist. Dafür spricht einmal das Vorkommen von Oberem Geschiebesande auf dem grössten Theile dieses Plateaus, den man als den Rückstand der Zerstörung des Geschiebemergels auffasst, dann aber das Auftreten von un­zweifelhaften Lieehmresten des Oberen Mergels südwestlich von Gollwitz. Dort findet sich, auf feinkörnigem Untereiın Sande auf­lagernd, eine bald mehr, bald weniger starke Decke sandigen Lehmes, die hier und da vielleicht sogar noch ein Mergelnest ein­schliessen mag, und nach oben hin in den schon früher beim Be­sprechen des Unteren Mergels beschriebenen lehmigen Verwitte­rungssand übergeht. Das ist aber auch das einzige directe Zeugniss für das ehemalige Vorhandensein des Oberen Mergels.

Der Obere Geschiebesand findet sich als dünne Decke eines etwas grandigen, geschiebeführenden Sandes oder als lockere Bestreuung mit kleinen Steinen auf dem weitaus grössten Theile des Unteren Sandes. Geschiebereicher und grandiger wird er auf dem Gollwitzer Berge, wo er wohl nur umgelagertes Grandmaterial des Berges selbst: darstellt.

Die Thalbildungen des jüngeren Diluviums, der Thal­

sand und grandige Thalsand erfüllen in horizontaler Lagerung

die breiten Thäler und Niederungen, treten in den höheren Theilen derselben zu Tage und sind in den tieferen Lagen mit mehr oder weniger mächtigen alluvialen Bildungen bedeckt. Geschiebefreier Thalsand bildet den grössten Theil des nordwestlichen Viertels des Blattes zwischen Fienerode und Genthin, sowie die nicht von Flug­sand bedeckten Theile in der Nordostecke des Blattes. Er ist ein meist weisser, mittelkörniger Sand, der in seiner Oberkrume durch fein vertheilten Humus meist eine etwas dunklere Farbe hat, Spar­same Steinchen führt dieser Sand in der Südostecke des Blattes bei Bücknitz. Dieselben nehmen zu und geben dem Sande ein grandiges Aussehen im Südwesten der Karte bei Tucheim und in der Einbuchtung des Thales bei Karow. Um die grandigen Thal­sandflächen zieht sich in allen drei Fällen noch eine Zone, inner­halb deren derselbe Sand von Moorerde oder Torf bedeckt ist.