Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 42 [Neue Nr. 3639] (1891) Karow : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
Seite
15
Einzelbild herunterladen

Geognostisches.

Das Alluvium.

Alluviale Bildungen erfüllen die wenigen Wiesenrinnen im Plateau bei Cade und Gollwitz, sowie die tiefer gelegenen Theile

der grossen Thalniederungen.

Unter ihnen hat der Torf die bedeutendste Verbreitung. Er nimmt den weitaus grössten Theil der Thalfläche des Fiener ein und findet sich in kleineren Flächen in dem nördlichen Thale östlich und südwestlich von der Belecker Ziegelei, sowie in den Goll­witzer Wiesen und in einigen Senken am Plauer Kanale. Im Gegensatze zu den auf der anstossenden Section Ziesar auftreten­den Hochmooren enthält Blatt Karow nur Grünlandsmoore. Seine grösste Mächtigkeit besitzt der Torf in einem Theile der Gollwitzer Wiesen, südwestlich von Karow, beiderseits des Paplitzer Haupt­grabens und südlich vom Zitzer Hauptgraben, Hier beträgt seine Mächtigkeit überall 18 26 Decimeter. Eine solche. von 15 20 Decimetern besitzt er im grössten Theile des östlichen Fiener, östlich von dem Wege Paplitz-Königsrode, während sie in der westlichen Hälfte selten mehr einen Meter erreicht. Eine Aus­nahme davon macht ein an Torfstichen reiches Gebiet südlich von Fienerode am Tucheimer Graben, in welchem wieder mehr als

2 Meter Torf anstehen.

Den Untergrund des Torfes bildet in den meisten Fällen Sand. Nur in der Bucht zwischen Sophienhorst und Karow, sowie in der Umgebung der beiden Thalsandflächen am Südrande des Blattes wird der Sand Geschiebe führend, an ersterer Localität stellen sich auch noch zwischen ihm und dem Sande grössere und kleinere Nester von Wiesenkalk und kalkhaltigem Wiesenthone ein.

Fast überall im Fiener findet man zwischen dem Torfe und dem Sande nesterförmige Einlagerungen von unbedeutender Mäch­tigkeit, die sich als Torf nicht verwerthen lassen, trotzdem sie in ihrem Aussehen in feuchtem Zustande ganz und gar an ihn er­innern. Es ist dieser Körper sogenannte Diatomeenerde in ziem­lich stark verunreinigtem Zustande, eine aus winzigen Kieselalgen bestehende Süsswasserbildung, zu einer Zeit entstanden, als die weite