Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 42 [Neue Nr. 3639] (1891) Karow : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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16 Geognostisches.

Fienerniederung noch eine zusammenhängende unvertorfte Wasser­fläche bildete.

Moorerde, d.h. ein mit viel Sand gemengter, meist wenig mächtiger Humus, der keine wohlerhaltenen Spuren seines pflanz­lichen Ursprunges mehr zeigt, findet sich in der Umgebung der nördlich von Tucheim gelegenen Thalsandfläche als breitere oder schmälere Umrandung, ganz allmählich nach aussen hin in Torf übergehend. Ausserdem findet sich Moorerde nordöstlich von Fienerode, bei Röthlake, westlich von der Belecker Stärkefabrik und bei Gollwitz.

Durch Aufnahme von kohlensaurem Kalk geht dieser sandige Humus in Moormergel über, der den grössten Theil der Wiesen von Gollwitz bis Neu-Buchholz, mit kalkfreier Moorerde wechselnd, zusammensetzt, ebenso wie die Wiesenrinnen in der Umgebung von Cade. Fast überall enthält er vereinzelte Nester von Wiesen­kalk, die sich namentlich bei Gollwitz und beiderseits der Eisen­bahn östlich von der Haltestelle Cader Schleuse häufen. Der Moor­

mergel führt in diesem ganzen Gebiete eine sehr individuenreiche

subfossile Molluskenfauna, die, wenigstens bei Gollwitz, ausschliess­lich aus Landschnecken besteht.

Schlick oder Klei, ein innerhalb des Blattes Karow höchstens als ein sandiger Lehm, auf den nördlich und westlich anstossenden Blättern dagegen vielfach als fetter Thon zu bezeichnendes, kalk­freies Gebilde ist ein Product der Elbhochwasser, abgesetzt vor der Eindeichung. Er besteht aus den in den Hochwassern des Stromes suspendirten feinen staubigen Partikelchen, die derselbe aus dem Süden mit sich bringt. Bei dem Eintritte in die weiter oben beschriebene Niederung breiteten die Hochwasser sich aus und liessen, nunmehr nur noch ganz langsam sich fortbewegend, ihre feinen thonigen Beimengungen fallen. Die Grenze der Ver­breitung des Schlicks fällt also mit derjenigen der Elbhochwasser annähernd zusammen. Auf Blatt Karow ist der Schlick beschränkt auf die nordwestliche Ecke des Blattes, auf das Gebiet zwischen Mützel, Genthin und der Königlichen Forst. Er greift vielfach buchtenartig in den Thalsand ein und wird von mehreren Thal­sandflächen durchragt. Seine Mächtigkeit schwankt zwischen