Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 48 [Neue Nr. 3739] (1891) Ziesar : [geologische Karte] / geognost. und agronom. bearb. durch K. Keilhack
Entstehung
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Geognostisches. 11

Der Untere Geschiebemergel des Fläming zeigt innerhalb des Blattes Ziesar nirgends jene eigenthümliche schwarzblaue Färbung, die an so vielen anderen Stellen als eine characteristische Eigen­thümlichkeit desselben erkannt worden ist, vielmehr besitzt er genau ebenso, wie der später zu besprechende Obere Geschiebe­mergel meist eine bräunliche oder gelbliche Farbe. Mit dem auf der nördlich anstossenden Section Karow in grösserer Fläche auf­tretenden Unteren Mergel zeigt er insofern eine gewisse Aehnlich­keit, als er nach unten hin mehrfach in Thonmergel übergeht. Diese Erscheinung wurde beobachtet in alten Thongruben nord­östlich von der Tucheimer Ziegelei, in der Nähe von Paplitz, in den ausgedehnten Thongruben bei Senfs Ziegelei, sowie in meh­reren Mergelgruben bei Räsdorf und Gehlsdorf. Nirgends, mit Ausnahme der in ihm angelegten Gruben, tritt derselbe als solcher zu Tage und ebensowenig der später zu besprechende Obere Mergel, für welchen die jetzt folgenden Bemerkungen gleichfalls volle Gültigkeit besitzen. Der eigentliche Geschiebemergel, ein meist 10 bis 12 pCt. kohlensauren Kalkes enthaltendes thonig­sandiges, mit vielen kleinen und grossen Geschieben regellos ge­mengtes ungeschichtetes Gebilde, ist überall bedeckt mit einer Verwitterungsrinde, deren untere Grenze meist wellig auf- und absteigt. Diese Verwitterungsrinde, entstanden durch die Jahr­tausende dauernde Einwirkung der Atmosphärilien, besteht zu unterst aus einem sandigen Lehme, der sich vom eigentlichen Mergel durch den völligen Mangel an kohlensaurem Kalke und durch die dadurch bedingte verschiedene Färbung unterscheidet. Während der Mergel nämlich in Folge seines Gehaltes an fein vertheiltem Kalke eine gelbliche, hellere Farbe besitzt, ist der Lehm dunkler braun gefärbt(s. die allgem. Erläuterungen S. 70). Ueber dem Lehme liegt der eigentliche Ackerboden, ein leh­miger bis schwach lehmiger Sand in einer Schicht von wech­selnder Stärke. In ihm treten die thonigen Theile gegenüber den sandigen ausserordentlich zurück. Der oberste, durch den Pflug jährlich wieder umgelagerte Theil dieses lehmigen Sandes, die eigentliche Ackerkrume, unterscheidet sich von dem un­teren, der sogenannten Urkrume, gewöhnlich noch durch etwas