Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 45 [Neue Nr. 2748] (1889) Hindenburg in d. Uckermark / geogn. bearb. durch F. Wahnschaffe ..
Entstehung
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8 Geognostisches.

schwach lehmige, z. Th. grandige Sande, welche in dünner Decke den Unteren Diluvialsand überlagern.

Der Obere Diluvialsand tritt hier nur in der Form eines geschiebeführenden, z. Th. sogar sehr grandig entwickelten Sandes auf. Er bildet entweder das Hangende des Oberen Geschiebe­mergels, in welchem Falle er die neapelgelbe Grundfarbe desselben führt, oder das Hangende des Unteren Diluvialsandes und besitzt dann in diesem Falle den grauen Grundton des Unteren Diluviums. Die Gebiete, in welchen der Obere Diluvialsand den Oberen Diluvialmergel überlagert, sind grösstentheils beschränkt auf die grosse Prenzlauer Stadtforst und die nördlich daran anstossenden Ackerflächen. In weit grösserer Ausdehnung findet sich jedoch der Obere Sand südlich vom Geschiebewall auf dem Unteren Di­luvialsande. Sein Vorkommen hierselbst steht mit der Bildung des Geschiebewalles in engster Beziehung. Dieser Geschiebewall, als Geschiebe- Packung auf der Karte angegeben, nimmt die Kammhöhe der Prenzlauer Stadtforst und Kröchlendorfer Haide ein und. erstreckt sich aus der Gegend nördlich von Gerswalde als ein mehr oder weniger zusammenhängender Geschiebezug bis

‚nach Fürstenwerder hin. Von Berendt und dem Verfasser ist in einem Aufsatze:»Ergebnisse eines geologischen Ausfluges durch die Uckermark und Mecklenburg-Strelitz« 1!) nachgewiesen worden, dass der auf Blatt Hindenburg entfallende Theil des Geschiebe­walles das südliche Stück eines flachen, nach Südwest zu gekrümmten Endmoränenbogens bildet, welcher abgesetzt wurde, als das Eis in der letzten Abschmelzperiode des Inlandeises sich etappenförmig zurückzog und der Eisrand an dieser Stelle längere Zeit stationär war, sodass es hier zur Anhäufung grosser Blockwälle kommen konnte. An der südwestlichen, nach aussen zu gekehrten Seite dieses Endmoränenbogens ist der Obere Geschiebemergel durch

die Schmelzwasser des Eises in einer mehr oder weniger breiten Zone vollständig weggewaschen worden. Anstatt dessen ist dort ein grober, geröllführender Sand zum Absatz gelangt. Man kann nördlich von Hassleben, ebenso wie an vielen anderen Punkten

') Jahrb. d. Königl. preuss. geolog. Landesanst. Jahrg. 1887.