Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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4: Geognostisches.

Norden her von den aus dem jetzigen Dosse-Thal tretenden Dilu­vial-Gewässern herausgewaschen wurde.

Die hochgelegenen Theile dieser Niederung nimmt die dilu­viale, die niedrigen die alluviale Thalsohle ein, von welcher erstere sich innerhalb einer Meereshöhe von 2731 Metern, letztere von 2428 Metern bewegt. Die diluviale Thalsohle besteht aus Thal­sanden, welche das Plateau in einem bald mehr bald weniger breiten Saum umgeben oder welche aus der niedrigeren alluvialen Thalsohle in bald grösseren, bald kleineren, meist ebenflächigen, inselförmigen Partien hervortreten, deren Lage die Richtung der verschiedenen Wasserläufe bestimmt und durch welche die Nie­

derung sich wechselvoller gestaltet. War die diluviale Thalsohle im grossen Ganzen noch eben­flächig zu nennen, so gilt dies in noch höherem Grade von der

alluvialen. Diese unterliegt im Winter fast regelmässig der Ueber­schwemmung und trifft man daher hier nur Wiesen oder bei wasserfreierer Lage Laubwald, d. h. Erlen. oder diese in Gemein­schaft mit Eichen, Birken, auch Buchen, Rothtannen und Weiden.

Der Umfang und die Gestaltung der alluvialen Thalsohle wird wie erwähnt durch die Thalsand-Flächen bestimmt, und da diese die mannigfachste Gliederung besitzt, so gestaltet sich auch die alluviale Niederung nicht minder wechselvoll.

Das grösste, geschlossenste, etwa 4 Kilometer im Durchmesser haltende Alluvialbecken findet sich im nordöstlichen Theile des Blattes und wird von der Ortschaft Lohm, dem Rittergut Voigts­brügge und der Colonie Sophiendorf umgeben. Oestlich der Ort­schaft Stüdenitz trifft man eine 3,5 Kilometer lange und. 1 Kilo­meter breite und nördlich von Vehlgast im südwestlichsten Theile der Karte eine etwa 3,5 Kilometer grosse alluviale Nie­derung. Im Uebrigen begegnet man zwischen den Thalsandflächen und innerhalb derselben soweit sie dem Blatte Lohm angehören nur Rinnen und Becken von kleinerem Umfange, welche von Moorerde, Moormergel oder Torf erfüllt sind und denen Schlick, Wiesenkalk, Flugsand u. a. m. folgen. Mannigfaltiger gestaltet sich der Boden der Havel- Niederung bei Vehlgast, da hier auf den etwas höher gelegenen Theilen derselben Schlick, schlickhal­