Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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Geognostisches. 11

nahe vor Stüdenitz hin, findet sich zu beiden Seiten der Ham-. burger Eisenbahn, nördlich, nordöstlich und östlich von Breddin, in mehreren verstreut liegenden kleinen Flächen mitten auf dem Plateau und in der nordöstlichen Ecke des Blattes, von wo aus er in beträchtlicher Ausdehnung auf die anstossenden Blätter Wusterhausen a. d. Dosse und Kyritz übergreift. Zwar erfahren die Flächen, in denen der Untere Sand unmittelbar zu Tage tritt, eine nicht unwesentliche Einschränkung dadurch, dass sie zum Theil mit einer geringmächtigen Schicht Oberen Sandes gleich­mässig bedeckt sind, die ihn gleich einem Schleier leicht verhüllt; die weitere Umgebung der Flugsand-Complexe aber, die langge­streckten Hügel, Hügelzüge oder Wälle vom Ansehen der Dünen im Havelberger Forst(von diesen aber durch kleine Geschiebe­Einschlüsse unterschieden), wie solche z. B. in der Umgebung des mit Torf erfüllten Beckens nordwestlich von Kümmernitz zu finden sind, ebenso viele der oben bereits genannten Flächen zeigen den Unteren Sand frei zu Tage tretend und belehrt die Karte auf der er mit hellgrauer Farbe und dunkler gehaltenen Punkten leicht in die Augen fällt über seine specielle Verbreitung.

Der Untere Sand ist das Product der Interglacialzeit, während welcher durch die Schmelzwässer des sich allmälig zurück­ziehenden ältesten Inlandeises der Sand aus dem Unteren Di­luvialmergel nach S. fortgeführt und, je nach der damaligen Terrainbeschaffenheit, zu langgestreckten Sandrücken und-Zügen oder ausgedehnten, meist stark welligen Flächen abgelagert wurde. Er bildet auf dem Blatte aber nicht nur das Hangende, sondern auch das Liegende des Rothen Diluvialmergels und zählen zu der letzteren Art des Vorkommens die an der Basis der Hochfläche zwischen Stüdenitz und der Schönermark-Zernitzer Grenze in einem schmalen Streifen zwischen dem Diluvialmergel und Thal­sand zu Tage tretenden Unteren Sande, sowie die durch grosse Sand- bezw. Kiesgruben ausgezeichnete Sandfläche in der NO.­Ecke des Blattes; alle übrigen Unteren Sandgebiete besitzen im Untergrunde den Diluvialmergel und liess sich westlich des Ab­baues zu Breddin, nördlich und nordöstlich der Ortschaft Breddin und dem Plateaurande entlang durch Handbohrungen, Abgrabungen