Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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28 Geognostisches,

meter nordwestlich von Vehlgast abgelagerte gröbere Sand gelangte erst in den 70er Jahren bei dem Deichbruch zum Absatz, bei welchem Ereigniss übrigens das Hochwasser auch die dahinter liegenden Wiesen mit Sand überschüttete, von dem jedoch in Folge allmäligen Abtrages wenig mehr zu finden ist.

Der das Liegende des Havelschlicks bildende Flusssand unter­liegt hinsichtlich der Körnung grossem Wechsel und trifft man je nach den der Strömung mehr oder minder ausgesetzten Stellen den feinsten, im feuchten Zustande bündigen Schlicksand bis zum groben

Flussgrand(ag); eigentlicher Grand ist aber soweit das Blatt in Betracht kommt nicht zu beobachten und enthalten die meisten der neben den Deichen angelegten Gruben nur gran­digen Sand. Vorherrschend in diesem Gebiete ist wie gesagt blendend weisser, ausgewaschener feiner Sand, wie die zum Zwecke der Gewinnnng von Stubensand seitens der Bewohner Vehlgasts zahlreich vor der Ortschaft angelegten Gruben erkennen lassen.

Dünen- oder Flugsandbildungen

entstehen dadurch, dass der Wind den Sand vor sich hertreibt und zu isolirten Hügeln oder Hügelzügen und-Complexen, lang­gezogenen Wällen oder Ketten. Dünen(D) genannt oder Zu grösseren zusammenhängenden Flächen aufthürmt. Der Flug­sand ist bindungslos und vollkommen frei von fremdartigen Bei­mengungen, also auch von Grand oder Steinen. Die Bedingungen zu seiner Entstehung- ebenes, der herrschenden Windrichtung besonders ausgesetztes, vegetationsfreies Sandterrain von grösserer Ausdehnung sind resp. waren auf dem Blatte sowohl in dem steinfreien Gebiete des Unteren Diluvialsandes der Hochfläche, als auch in demjenigen des Thalsandes erfüllt und finden sich hier zahl­reiche Dünen, welche auf der Karte an der gelben Farbe leicht in die Augen. fallen. Deutlich ersieht manaus der Gestaltung der Flugsandberge den Einfluss der vorwaltenden Südwest-Wind­richtung, andererseits aber auch denjenigen der Nordwest-, Nordost­