Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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Geognostisches. 27

Flusssand(as) ein nur aus Quarz und Varietäten des­selben bestehender, ausgewaschener, mittelkörniger bis sehr feiner, bisweilen viel Glimmer und Schwefeleisen(Markasit) enthaltender, blendend weisser, bei nasser Lage rothbrauner, eisenschüssiger oder bläulichgrauer, bei Humusgehalt schwarz oder bleigrau ge­färbter, kalk- und geschiebefreier Sand bildet nicht nur das Liegende der gesammten alluvialen Ablagerungen, sondern tritt auch wenig über die Wiesenflächen sich erhebend in grösseren und kleineren inselförmigen Partien unter Moorerde hervor. Vor­wiegend begleitet er die Thalsandgebiete, diese in langen, schmalen Streifen oder grösserer Geschlossenheit umsäumend und den Ueber­gang von diesen zur Moorerde vermittelnd. Er nimmt überhaupt

alle diejenigen Sandareale ein, welche nur zeitweise von der all­jährlichen Wasserbedeckung überschwemmt und bewegt werden und etwas tiefere Lage als der Thalsand besitzen,

Die Flusssandgebiete erscheinen stets ebenflächig und sind nur diejenigen hiervon ausgenommen, durch welche stark strö­mendes Wasser sich einen Weg bahnen und zeitweise über­

schwemmen konnte. Die mehr oder minder stark humosen Bei­mengungen des Flusssandes entstanden theils durch Humustränkung bei Hochwasser, theils durch die auf dem frischen, feuchten Sande üppig wachsenden und wieder verwesenden Pflanzen. Stetig feuchte Lagen enthalten im Untergrund durch Eisenhydroxyd stark verfestigten rothbraunen Sand oder kleine Knollen von Rasen­eisenerz, wie z. B. in der Hütung südlich von Joachimshof, in . welcher durch Maulwurfshaufen das Eisenerz überall zum Vor­schein kommt. Unter Moormergel und Wiesenkalk zeigt er sich in Folge Infiltration stets mehrere Decimeter stark kalk­haltig, unter Schlick- Ablagerungen vielfach schlickstreifig und im nächsten Bereiche von Wassergräben, Bächen und Flüssen in seinem Bestande sehr wechselvoll.. In der Havel-Niederung über­lagert er mehrfach den Schlick bis zu 2 Meter Mächtigkeit und mussten seine Grenzen überall durch Handbohrungen festgestellt werden, da er sich vom Thalsande weder in Zusammensetzung noch Lagerung unterscheidet und sich lediglich durch den im Untergrunde auftretenden Schlick charakterisirt. Der 0,9 Kilo­

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