Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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26 Geognostisches.

je nach der Höhenlage, als mehr oder minder thoniger Sand ent­wickelt ist. Von gleichartiger Beschaffenheit und ebenfalls nur wenige Decimeter stark findet er sich unter Moorerde und Torf in der gesammten alluvialen Thalsohle des Blattes, in der er entweder im Liegenden und Hangenden des Schlicks oder allein in den etwas von den Gräben und Flussläufen weiter abgelegenen, ehedem von Ueberschwemmungen weniger häufig heimgesuchten Flächen auftritt.

Diatomeenerde(ai) auch Infusorienerde genannt ist eine Art schwammiger, mit vegetabilischen Beimengungen, ins­besondere Blüthenstaub und feinem Sand vermengter Sechlick, welcher aber zum überwiegenden Theile aus Kieselalgen(Diatomeen, und zwar meist Gaillonella- und Navicula- Arten) besteht, im trockenen Zustande von hellgrauer Farbe, feinerdig, stärkemehl­ähnlich und von auffallend geringem Gewichte ist. Beim Glühen verbreitet sie einen brenzlichen Geruch, wird schwarz, nachher weiss. Ihre Verbreitung beschränkt sich auf die Wiese nordnord­westlich von Breddin, in der sie unter Moorerde und Torf in folgender Mächtigkeit lagert:

H6-8 SH 47 In Ss

Raseneisenerz(ar) auch Wiesenerz, Sumpferz, Moor­erz, Morasterz, Eisenklump und Limonit genannt, ein theils auf chemischem Wege, theils durch organische Thätigkeit entstandenes Gebilde, das in der Hauptsache aus Eisen- und Manganhydroxyd, Silicaten, organischen Substanzen, Humussäure(Quellsäure), Phos­phorsäure, mehr oder weniger feinem Sand und Grand besteht ist in den Wiesenländereien westlich von Lohm, bei dem Abbau zu Alt- Koppenbrück, südlich Joachims- und Helenenhof nester­weise im Flusssande in kaum Decimeter starken Ablagerungen bezw. Schollen oder Knollen zu finden und zwar in der Regel an denjenigen Stellen, an welchen durch das Auftreten stark eisen­schüssigen Sandes oder Schlicknestern das Wasser stagnirt. Die betreffenden Verbreitungsbezirke sind an kleinen Winkelzeichen von carminrother Farbe kenntlich.