Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 12 [Neue Nr. 3139] (1895) Lohm : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1892/93
Entstehung
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Agronomisches. 47

In der Feldmark Breddin liegt der Boden grösstentheils in der Fruchtfolge: Roggen, Hafer, Roggen, Kartoffeln, Runkel- und Kohlrüben; neben Stallmist erhält er auch Kunstdünger und zwar gewöhnlich 2 Centner Kainit, 2 Centner Thomasmehl und 1/2 Centner Chilesalpeter pro Morgen. Als Futterpflanze und auch zur Gründüngung wird hier und da Serradella angebaut. Die Ernte beträgt in guten Jahren:

an Roggen.. 6 Centner. » Hafer. 0 T » Kartoffeln. 80 » Runkelrüben 150 » Kohlrüben. 200

Den Uebergang zum reinen Sandboden vermittelt noch:

Der alluviale thonige Sandboden oder schlickhaltige

Sand bezw. Schlick nesterweise über Sand St(auch

Heegerboden genannt). Derselbe besitzt nur geringe Verbreitung und nimmt die höher gelegenen, von Zeit zu Zeit durch, Ueber­schwemmungen bedeckten Flächen ein,wie Zz. B. bei den zu Vehlgast gehörigen Abbauen, bei Colonie Krüllenkämpe und west­lich hiervon, wo er an der unterbrochenen Reissung mit braunen Punkten auf weissem Grunde(bei Kalkausscheidungen im Unter­grunde auch mit schräger blauer Reissung) kenntlich ist.

Der Boden ist frei von Geschieben, enthält zwar feinkörnigen, aber ausgewaschenen, nicht verwitterungsfähigen oder nachschaffen­den Sand und ist daher mit den wichtigsten mineralischen Pflanzennährstoffen nur stiefmütterlich bedacht. Er zählt deshalb zu den dürftigen Bodenarten, besonders wenn die schlickhaltige Oberkrume nur geringe Mächtigkeit besitzt und im nahen Unter­grunde grober Sand folgt. Im Gegensatz zu dem lehmigen

Sande der Höhe trocknet der Boden im Sommer nicht in dem

Maasse wie jener aus und besitzt wegen der. tieferen Lage im

Thale, bei günstigerem Grundwasserstande und namentlich wenn Schliekbänkehen dem Flusssande einlagern, noch Frische im

Inneren, auch wenn die Oberfläche bereits lose und staubig ge­