10 Analytisches.
entweder gleichen Phosphorsäure-Gehalt für. Ackerkrume und Untergrund oder derselbe nahm nach der Tiefe hin zu DV.
Für Bodenarten der Prov. Sachsen erklärt M. Märcker einen Phosphorsäure-Gehalt von über 0,20 pCt. ausserordentlich hoch; 0,15—0,20 pCt. sehr hoch; 0,10—0,15 pCt. hoch; 0,10 pCt. normal; 0,075 pCt. mässig; 0,050 pCt. niedrig; 0,025 pCt. sehr niedrig.»Jedoch sind diese Zahlen nur für die Prov. Sachsen gültig«, wie Märcker brieflich mittheilt.,»Für andere Bodenarten mag die Zahl 0,10 normal und 0,10—0,15 hoch, vielleicht etwas zu niedrig gegriffen sein.«
Der Stickstoff kommt im Boden in drei Formen vor, nämlich als organische Verbindung, Ammoniak und salpetersaure Salze. In nachstehenden Analysen ist nur die Gesammtmenge des Stick
stoffs angegeben und vom Verf. ds. für:
Schwach humose lehmige Sandböden 0,039—0,163 pCt. Stickstoff Schwach humose Sandböden... 0,059—0,175»» _Humose feinsandige Thonböden.. 0,255—0,277»» Stark humose. Thonböden.... 0,415—0,432»»
gefunden worden.
Wie bereits oben angedeutet, bildet sich aus stickstoffhaltigen Substanzen bei Gegenwart von Kalk unter Mitwirkung niederer Organismen Salpetersäure, welche den Stickstoff für die Pflanzen zur Aufnahme in der geeignetsten Form enthält. Wennschon die obigen Zahlen erhebliche Stickstoffmengen in den verschiedenen Bodenarten erkennen lassen, so hat doch die Erfahrung gelehrt, dass trotzdem Beigaben von leicht löslichen salpetersauren Salzen eine bedeutende Steigerung des Ertrages zur Folge haben. Kann der Stickstoff nicht in dieser Form Verwendung finden, so ist für den Anbau von Gründüngungspflanzen Sorge zu tragen, welche den Stickstoff aus der Luft sammeln und im Boden aufspeichern.
*) Weitere Belege hierüber finden sich in dem analytischen Theil der seit dem Jahre 1878 von der Königl. preussischen geologischen Landesanstalt herausgegebenen»Erläuterungen zur geologischen Specialkarte von Preussen und den Thüringischen Staaten«(Abth. Flachland), unter anderen in denjenigen zu den Sectionen Hindenburg, Stendal, Fürstenwerder, Gerswalde(1888). An der Ausführung eingehender chemischer Boden- Analysen betheiligten sich hauptsächlich die Herren: Dulk, Laufer, Wahnschaffe, E, Schulz, Keilhack, P. Herrmann, A. Hölzer, Lattermann, Gans, Scholz, Beutell, Jordan, Drebes, Graeff, van Riesen.