Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 4 [Neue Nr. 3037] (1895) Wilsnack : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1887 u. 1888
Entstehung
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Analytisches. 3

führen und trotzdem den Resultaten der Analyse einen unanfecht­baren Werth verleihen.

Bezüglich der nachstehenden Bodenanalysen sei vorausge­schickt, dass sie stets nach einem früher von den Mitarbeitern gemeinsam vereinbarten Plane und nach ein und derselben Methode ausgeführt worden sind, weshalb sie genaue Vergleiche unter ein­ander gestatten.

Der mechanische Theil der Analyse enthält zunächst An­gaben betreffs der Mächtigkeit der Ackerkrume und der Unter­grundschichten, der Tiefe der Boden- Entnahme, sowie agrono­mische und geognostische Bezeichnungen.

Die Mächtigkeit der humosen Oberkrume ist insofern wich­tig, als die humosen Substanzen höheres Condensationsvermögen für Wassergas besitzen, eine stete Kohlensäure-Quelle bilden, die Aufschliessung der mineralischen Bestandtheile des Bodens be­schleunigen und den Pflanzen somit während der kurzen Vegeta­tionsperiode grössere Nährstoffmengen in leicht aufnahmefähiger Form zur Verfügung stellen. Seit Thaers Zeiten hat man daher der humosen Krumentiefe besondere Beachtung geschenkt und in den landwirthschaftlichen Boden-Klassifikationssystemen nicht unter­lassen, die für die einzelnen Klassen geforderte humose Krumen­tiefe in Zollen(jetzt Centimetern) anzugeben!).

Auf diese humose Oberkrume beschränkt sich(insbesondere bei den Höhenböden) auch der Stickstoffgehalt, welcher infolge

1) Siehe A. Thaer:»Ueber die Werthschätzung des Bodens«. Berlin, Realschulbuchhandlung 1811,(in den Annalen der Fortschritte der Landwirth­schaft in Theorie und Praxis S. 435) und A. Thaers Grundsätze der rationellen Landwirthschaft, Berlin 1809181%2. Neue Ausgabe 1880. Verlag P. Parey.

Seite 436 heisst es wörtlich:»In welchem Verhältnisse vermehrt oder ver­mindert aber die grössere oder geringere Tiefe des Bodens seinen Werth? Wir nehmen eine 6 zöllige Tiefe als diejenige an, welche der Boden haben soll. Mit jedem Zolle grösserer Tiefe vermehrt sich sein Werth, wie wir sicher annehmen können, um 8 pCt., bis zu der Tiefe von 12 Zoll, so dass ein 12 zölliger Boden beinahe um die Hälfte mehr werth ist, als ein 6 zölliger. Bei noch grösserer Tiefe, welche durch den Pflug nicht erreichbar ist, steigt der Werth zwar nicht mehr in derselben Progression, aber doch wohl immer noch um 5 pCt., da auch die unter der Sohle der Pflugfurche liegende Erde nicht ganz ohne Nutzen ist. Da­gegen fällt sein Werth mit jeder Verminderung seiner Tiefe unter 6 Zoll in eben dem Verhältnisse. Hat also ein Boden, der bei 6 Tiefe 50 werth war, 7, so ist sein Werth 54, bei 8 58, bei 9 62, bei 10 66, bei 11 70, bei 12 74, bei 5 46, bei 4 42, bei 3 38.«

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