Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 43, Blatt 6 [Neue Nr. 3039] (1895) Demertin : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1890/91
Entstehung
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48 Agronomisches.

letztere bei den daumenstarken Stengeln und Wurzeln nur schwer zu beseitigen ist. Stellenweise wuchert die Melde derartig, dass sie abgemäht und den Schweinen welche sie gern nehmen als Futter gegeben wird. Von Quecken ist der Acker vollkommen rein, weil die nassen Stellen sämmtlich drainirt sind, nur in den Kartoffeln stellen sich im Spätherbst viele Unkräuter ein, da sie im frischen Stalldung-angebaut werden müssen.

Grosse Erfolge erzielte die systematische Mergelung des ge­sammten Ackers; sie erstreckte sich über einen Zeitraum von 40 Jahren, aber nur dadurch wurde erst eine rentable Bewirth­schaftung möglich. Erbsen, Rothklee wuchsen vordem nur auf den besten Böden der Gutsmark, aber auch hier nur dürftig und die Kartoffeln erreichten höchstens die Grösse einer Wallnuss. Der ‚hierzu verwendete Mergel enthielt zwar nur 5,65 bis 8,02 pCt. kohlensauren Kalk, aber er wurde in einer Stärke von 68 Centi­meter nachdem er im Winter auf das Feld in Haufen gesetzt und durch den Frost vollkommen zerfallen war gleichmässig ausgebreitet. Gleichzeitig mit dem Mergel erhielt der Acker stets reichlich Stalldung. Auffällig ist, dass Düngungen mit gebranntem Kalk keinen nennenswerthen Erfolg früher aufzuweisen hatten. Kainit- Beigaben zeigen sich wirkungslos, was bei den ausgedehnten Wiesen und dem grossen Brennereibetrieb allerdings seine Er­klärung findet. Thomasschlacke erzielt ebensowenig sichtbare Wir­

kung, Chilesalpeter dagegen macht sich zu Winter-Roggen im

Frühjahr in einem Quantum von 30 Kilo pro Hektar gegeben sehr gut bezahlt.

Der Fruchtumlauf ist wie folgt: Ertrag Ertrag in guten Jahren in schlechten Jahren pro Hektar pro Hektar und Kilogramm und Kilogramm

1. Winterroggen(hierzu 1 Cent­

ner Ammoniak-Superphosphat:

9:9) LA 1,800 1,400 2. Kartoffeln(in Stalldung).. 20,000 14,000