Änalytisches. 5
Zu den wichtigsten Bestandtheilen des Bodens gehört der Kalk, denn er bildet nicht nur einen Nährstoff für die Pflanze, sondern wirkt auf die physikalischen Verhältnisse des Bodens in der günstigsten Weise, er lockert schwere Böden, vermindert die Krustenbildung, influirt die Wärmeverhältnisse, führt eine schnellere Zersetzung der mineralischen und organischen Substanzen im Poden herbei, befördert dadurch die Salpeterbildung und bindet die Säuren in Bodenarten.
Da nun der Kalk durch die atmosphärischen, stets kohlensäurehaltigen Wässer, durch die animalischen und vegetabilischen Substanzen, ferner durch Beigaben von schwefelsaurem Ammoniak, Chilesalpeter, Kainit oder Carnallit dem Oberboden reichlich entzogen wird, so ist für hinreichenden Ersatz stets Sorge zu tragen. Versuche haben erwiesen, dass bei dem Zuckerrübenbau durch Kainit-Düngung dem Boden ein ganz bedeutendes Quantum Kalk entzogen wird. Kommen hierbei 6 Centner‘pro Morgen in Anwendung— wie dies beim Zuckerrübenbau häufig geschieht— so ist gleichzeitig ein ebenso grosses Quantum Kalk zuzugeben, um einer Verarmung daran vorzubeugen.
Wie aus den Analysen‘ märkischer Bodenarten des Verf. ds. hervorgeht, enthalten die Ackerkrumen:
Lehmiger Sandböden...+- 0,092—0,642 pCt. Kalkerde Schwach humoser Sandböden... 0,039—0,100'»» Humoser feinsandiger Thonböden. 0,119—0,529»» Stark humoser Thonböden.:..,;..:0,004-—0,784.»»
Die Kalkerde findet sich im Boden vorzugsweise als kohlensaurer Kalk, in geringerem Grade. als schwefelsaurer, kieselsaurer, humussaurer, salpetersaurer und ev. phosphorsaurer Kalk. Um die Kalkmenge zu ermitteln, welche an Kohlensäure: gebunden ist,
wurde. diese mit dem Scheibler’schen ‚Apparat bestimmt und Magnesia auf kohlensauren Kalk be
unter Berücksichtigung der chere
rechnet. Der Untergrund dieser Böden enthält stets reichli Mengen an Kalk, die oft diejenigen der bez. Ackerkrumen um das 1Ofache übertreffen. Am deutlichsten tritt dies bei den Diluvialmergelprofilen: Lehmiger Sand über sandigem Lehm und Mergel hervor, deren sandige Lehm- und lehmige Sanddecke erst durch die Einwirkung: der Atmosphärilien aus dem Mergel entstanden ist.