Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 1 [Neue Nr. 3040] (1899) Kyritz : geologische Karte / geognost. und agronom. bearb. durch F. Klockmann 1890, 91 u. 96
Entstehung
Seite
2
Einzelbild herunterladen

2 Geognostisches.

Hälfte mit dem Typus der flachwelligen, von Wasserrinnen und Wiesenstreifen durchschnittenen diluvialen Höhenlandschaft und einer östlichen Hälfte mit dem Charakter des ebenen Thalbodens, die, abgesehen von der eben erwähnten Seenfurche und der Dosseniederung, kaum noch eine weitere Gliederung erfahren hat. Die Grenze zwischen beiden Hälften verläuft ziemlich genau in der Mitte des Blattes von N. nach S. und wenn sie auch für das Auge nicht immer durch einen deut­lichen Absatz im Gelände wahrnehmbar ist, so ist sie doch geologisch ausreichend ausgeprägt, wie ein Blick auf die Karte lehrt. Uebrigens ragt auch ein Theil der östlichen Begrenzung der Thalfläche, die sonst zumeist auf Blatt Tramnitz fällt, in die südöstliche Ecke des Blattes Kyritz hinein.

Auffällige Erhebungen oder grössere Höhenunterschiede sind im Bereich des Blattes nicht vorhanden. Während das Berliner Hauptthal an seinen der Südgrenze des Blattes zu­nächst, gelegenen Stellen eine Meereshöhe von 30 Meter hat, erhebt sich der Boden unseres Gebiets nur um 2030 Meter darüber, so zwar, dass die mittlere Höhe der westlichen Hälfte bei ca. 50 Meter liegt und in den Sandrücken zwischen Kloster­hof und Holzhausen 60 Meter und im Schönermarker Forst mit 63 Meter den höchsten Punkt erreicht. Andererseits schwankt die mittlere Höhe der sich nach 5. flach abdachenden Osthälfte nur wenig um die 40 Meter-Curve und senkt sich selbst an ihren tiefsten Stellen, dem Spiegel der Seenrinne, nur auf 38 Meter herab.,

Die hydrographischen Verhältnisse werden im Wesent­lichen durch das Berliner Hauptthal, das grosse Abzugsthal nicht nur für das beschränkte Gebiet des Blattes, sondern auch für die weitere Umgebung, bedingt. Die früher weit beträcht­licheren Wassermassen, die über das Gelände dahin strömten und die Drainirung eines Theils des baltischen Höhenzuges besorgten, haben sich heute in einem Gewirr von. Bächen, Fliessen und Gräben verloren, von denen die Dosse, die Jäglitz und das Königs-Fliess die erwähnenswerthesten sind. Vielfach erscheinen heute die alten Abflussrinnen vertorft oder es haben sich aus ihnen stehende Gewässer entwickelt, wie die drei