Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 44, Blatt 1 [Neue Nr. 3040] (1899) Kyritz : geologische Karte / geognost. und agronom. bearb. durch F. Klockmann 1890, 91 u. 96
Entstehung
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10 Geognostisches.

Winter und Frühjahr noch überstaut werden, siedelt sich eine Sumpfflora an, die bei ihrem Absterben den sandigen Unter­grund mit pflanzlichen Stoffen vermischt und humosen Sand erzeugt. Daher werden sich dessen Ablagerungen vorzugs­weise als Umsäumungen der Wiesenstreifen bei dem Anstieg zu den Diluvialanhöhen einstellen oder sie füllen tiefere Senken in der Thalsandebene aus.

Als Moorerde(ah) sind auf dem Blatte alle Humus­ablagerungen unterschieden worden, die irgend eine Beimengung von sandigen, thonigen und eisenschüssigen Theilen aufzuweisen haben und daher zu Torfverwendung nicht geeignet sind. Ihre Mächtigkeit ist auch ganz allgemein eine sehr geringe und übersteigt selten 4 Decimeter. Sie bilden sowohl nach ihrer Beschaffenheit wie nach ihrer Lage im Terrain das Vermittlungs­glied zwischen den humosen Sanden und den reinen Humus­bezw. Torfablagerungen.

) Aus der Moorerde entwickelt sich ohne scharfe Grenze und unmerklich die reine Humusablagerung oder der Torf, Die Karte zeichnet alles das als Torf(at) aus, was die Ver­wendung zu diesem Zweck zulässt, unterscheidet aber noch inner­halb desselben diejenigen Stellen, wo die Mächtigkeit mehr und wo sie weniger als 2 Meter beträgt. Die Hauptverbreitung des Torfs knüpft sich wesentlich an die noch mit fliessenden Gewässern erfüllten Rinnen an, findet sich also namentlich im Bereich der Jäglitz, der Dosse sowie ihrer Zuflüsse.

Da wo im Gegensatz hierzu die Humusablagerungen sich in abgeschlossenen Becken und Senken oder in todten Fluss­armen abgesetzt haben, finden sich vielfach in ihnen nester­artig eingemengt oder in durchgehender Schicht Ausscheidungen von Kalk und Eisenoxyden. Wir haben dann die auf der Karte als akh, akt, as(k) und ah(r) bezeichneten Bildungen. Ihre Entstehung erfolgt wesentlich unter dem Einfluss organi­schen Lebens, d.h. Kalk und Eisen abscheidender Thiere und Pflanzen. Die Bildung und namentlich die Erhaltung wird begünstigt, wenn statt eines leicht durchlässigen Sandunter­grundes Lehm die Unterlage abgiebt.

Als letztes der auf der Karte unterschiedenen Gebilde er­