I. Geognostisches.
Oro-hydrographischer Ueberblick.
Das Blatt Wildberg, zwischen 52° 48‘ und 52° 54‘ nördlicher Breite sowie 30° 10‘ und 30° 20‘ östlicher Länge gelegen, gliedert sich orographisch allgemein in Höhe und Niederung. Letztere nimmt etwa den vierten, und zwar den südlichen Theil des Blattes ein. Die Grenze zwischen der höheren Landschaft, der Hochfläche oder Geest, und der Niederung ist seharf ausgeprägt und ist, wie so oft im norddeutschen Flachlande, auch hier durch eine Reihe von Ortschaften: Manker, Garz, Vichel, Läsikow, Nakel, ausgezeichnet. Nur im SO. des Blattes wird der Höhenrand undeutlich, weil der Uebergang durch ein ausgedehntes, hügeliges Dünengebiet gebildet wird.
Zum besseren Verständniss der orographischen Verhältnisse ist es nöthig, einen Blick auf jene im geologischen Sinne noch nicht allzu entlegene Zeit— die Diluvialperiode— zu werfen, während welcher die Herausbildung der heutigen Oberflächenformen erfolgte.— Die Hochfläche des Blattes ist nur ein Ausschnitt einer weit ausgedehnteren Landschaft, welche sich als Höhenrücken des Ruppiner Landes, der Prignitz und Meecklenburgs vom Rhinluch und Dossebruch ohne wesentliche Unterbrechung bis an die Ostsee erstreckte. Am Schlusse der Diluvialzeit bildete dieser Höhenrücken die nördliche Uferlandschaft eines gewaltigen Stromes, der von Berlin her in westnordwestlicher Richtung die Mark Brandenburg durchquerte.(Vergl. Berendt und Dames, Geognostische Beschreibung der Umgegend von Berlin. Berlin 1885.) Der oben näher bezeichnete Höhenrand ist die Uferlinie; die weite Niederung des Rhinluches und Dossebruches, von der das auf das Blatt
Blatt Wildberg, 1