4 Geognostisches.
der Ruppiner Hochfläche, welche beide sich demnach als Uferlandschaften ausweisen. Das Interesse, das sich an diese Ströme der Diluvialzeit knüpft, wird für das Blatt noch dadurch erhöht, dass innerhalb ihres Bereiches die Einmündung des in Rede stehenden Stromes in ein noch grösseres altes Strombett bei dem Dorf Lenzke erfolgt. Letzteres erstreckt sich über Berlin her in nordnordwestlicher Richtung und führt die Bezeichnung des„Berliner Hauptthals“, während jenes erstere als„Eberswalder Hauptthal“ in der Litteratur aufgeführt wird. Die Vereinigung beider'Thäler bei Lenzke erklärt nun auch die äusseren Conturen des Ländcehens Bellin und dessen zungenartige Zuspitzung im Westen, wie andererseits aus der ehemaligen Stromrichtung von Ost nach West sich auch noch das heutige Gefälle und der Wasserzug in gleicher Richtung ergiebt. Innerhalb des Blattumfanges beträgt dieses Gefälle vom Ostrande bis zum Westrande auf 11,25 Kilometer Abstand, soweit es sich aus den Höhencurven des Messtischblattes ablesen lässt, ca. 1'/2 Meter.)
Die Grenzen der Hochfläche zur Niederung bilden die gewohnten Ansiedelungspunkte und so reihen sich denn längs des Uferrandes die Ortschaften an einander. So am Nordrande: Manker, Protzen, Walchow, Langen und darüber hinaus Wustrau etc., am Südrande: Lenzke, Fehrbellin, Tarmow, Hakenberg, Linum ete. Da wo der Bellin der Hochfläche des Landes Ruppin am. nächsten kommt, wo also ein Uebergang am leichtesten durch das bis auf den heutigen Tag während eines grossen Theil des Jahres unwegsame Moor zu bewerkstelligen war, kam es naturgemäss zu einer grösseren. NiederJlassung, zur Städtebildung. Fehrbellins Lage ist also durch die oro-hydographischen Verhältnisse der ganzen Gegend vorgeschrieben.
Ueber den Zustand des Luches in früheren Jahrhunderten, wodurch der frühere stromartige Zustand desselben sehr nahe gerückt wird, vergleiche man: Berghaus, Landbuch der Mark Brandenburg.
Die vorhin geschilderten orographischen Verhältnisse finden ihre Erklärung und nähere Begründung in dem geologischen Aufbau des Blattes. Was im Vorstehenden als Hochfläche charakterisirt