12 Agronomisches,
Ist jedoch durch den-Verwitterungsprocess der Geschiebemergel seines Kalkgehaltes völlig beraubt worden, sodass. nur ein mehr oder minder sandiger Lehm zurückgeblieben‘ist, was also am häufigsten dann der Fall sein wird, wenn das betreffende Gebilde überhaupt nicht in bedeutender Mächtigkeit abgelagert worden, so ist eine besondere Farben-Reissung angewendet... Im Grunde genommen ist der agronomische Werth beider Böden, wenn der letztere nur mächtig genug ist, nicht wesentlich verschieden von einander.
Ist jedoch die Verwitterung soweit vorgeschritten, dass auch der Lehm verschwunden ist und nur noch der lehmige Sand übrig geblieben ist, so hören die eben geschilderten Vortheile auf und wir haben es mit einem Boden zu thun, der vor dem eigentlichen Sandboden keine wesentlichen Vorzüge mehr besitzt.
Wird‘ dem lehmigen Boden durch Hinzuführung des in 1 bis 2 Meter Tiefe durchweg erreichbaren intacten Mergels. einmal der, ihm als Verwitterungsrinde fehlende kohlensaure Kalk wiedergegeben und der sehr geringe Thongehalt gleichzeitig erhöht, so lohnt er die Mühe und die aufgewendeten Kosten reichlich und für eine ganze Reihe von Jahren dauernd.
Der Sandboden.
Der Sandboden gehört fast ausschliesslich der Hochfläche, nur in sehr untergeordnetem Maasse der Niederung an.- Der Sand der Hochfläche findet sich in den Mulden und Rinnen des welligen Diluvialgeländes, theils zum Unteren Diluvialsand, theils zum Sande der Becken und Rinnen gehörig. Im ersteren Falle hatte der Sandboden, da ihm durchweg und bis auf grössere Tiefe eine Wasser haltende Schicht fehlt, einen unfruchtbaren Charakter, während im anderen Falle die meist nur in geringer Tiefe unter ihm folgende Schicht des Dilauvialmergels den aus dem Beckensand hervorgehenden Sandboden in mehrfacher Beziehung, namentlich durch Erhaltung der Bodenfeuchtigkeit, zu einer leidlichen Bodenart macht.