Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
Entstehung
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Geognostisches. 11

Herr Kommerzienrath Wegener hatte auf Veranlassung Verfassers dieses die Güte, das Kreidegestein 4 Meter tief freilegen zu lassen, wobei sich ergab, dass sich dasselbe nach der Tiefe zuspitzte und daher wahrscheinlich kein anstehendes Gebirge darstellt, jedoch wurde bei einer von Herrn Wegener angeordneten Bohrung in diesem Geschiebe in 10 Meter Tiefe das Liegende noch nicht erreicht.

Der Untere Diluvialgrand Spathgrand(dg) kommt

‚entweder in nur centimeterstarken Einlagerungen im Unteren Sande

vor oder ‚wechsellagert mit diesem in stärkerer Schicht, tritt aber auch geschlossen in mächtigen Ablagerungen auf. Fast jede Sand­grube enhält daher gleichzeitig Grand und umgekehrt. . Wie der Untere Sand, so durchragt auch der Grand den Oberen Geschiebemergel oder Reste desselben und bildet der Abschlemmung seitens der atmosphärischen Wässer nicht unter­worfen steilere Kuppen und Rücken, wie z. B. nördlich und südöstlich vom Scharfen- Berg 1), am Hotten-Berg und seiner Um­gebung, nordwestlich von Maulbeerwalde u. a. m.

Eine 0,4 Kilometer südwestlich vom Hotten-Berg befindliche Sand- und Grandgrube enthält bis metermächtige Geschiebe­anhäufungen(d 6).

Das Obere Diluvium. Höhen-Diluvium. Dasselbe ist innerhalb des Blattes als Geschiebemergel, Sand und Grand entwickelt. Der Obere Geschiebemergel(öm) vom Unteren durch gelbliche Farbe, grösseren Sand- und Geschiebegehalt, geringeren Kalkgehalt und geringere Mächtigkeit unterschieden bildet ein­

1) Am Fusse dieses Grandberges dicht an der Chaussee befindet sich ein Massengrab von in der Schlacht bei Wittstock am 24, September 1636 ge­fallenen Kriegern; am genannten Taye erfochten die Schweden unter Baner bei Wittstock über die Oesterreicher unter Hatzfeld und die Sachsen unter Kurfürst Johann Georg I. einen glänzenden Sieg. Die. Verbündeten verloren in der Schlacht und auf dem Rückzuge 5000 Todte, 6000 Verwundete und 8000 Gefangene, die Schweden dageyen hatten nur 2000 Todte und 5000 Verwundete.