Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
Entstehung
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Geognostisches, 17

Schlick(st) ein bei oberflächlichem Auftreten rothbraun, im Liegenden bläulichgrau und durch feinvertheilte Humussubstanzen gleichmässig oder partiell schwarz gefärbter, feinsandiger, steinfreier und grösstentheils sehr kalkarmer Thon, ohne Schichtung nimmt sowohl im Dossethal, als auch in der Glinze- Niederung zwischen Wittstock, Jabel und Biesen beträchtliche Flächen ein; in bei weitem grösseren Umfange bildet er..aber. den Untergrund. der nordwestlich hiervon gelegenen Torfflächen, zu einem kleineren Theil auch von Moorerde oder Torf bedeckt denjenigen in den Jäglitz-Wiesen südlich von Papenbruch.

Seine Mächtigkeit beträgt bei tieferer und vollkommen hori­zontaler Lage wie z. B. bei Kolonie Friesenhof-ca. 2,0 Meter,

in höherem Niveau kaum halb so viel S d, h. volle Schlick­

reissung mit vereinzelten Punkten), und in hügeligem Terrain

nur Centimeter- Stärke=) d. h. ununterbrochene Schlickreissung mit zahlreichen Punkten).

Wie oben bereits hervorgehoben, ist der Schlick in den Gröper­Wiesen in tieferer Lage fast durchweg kalkhaltig und führt zum Theil Kalk nesterweise; südlich von Papenbruch wechsellagert Schlick mit Torf.

In mehreren Ziegeleien südlich und nordwestlich von Wittstock dient der Schlick zur Ziegelfabrikation.

Die Bildung des Schlicks erfolgte theils durch Abschlemmung der ringsum verbreiteten Hochflächen, theils durch Absatz der Sinkstoffe, welche die Dosse, Glinze und die früher zeitweilig bis in diese Gegend vorgedrungenen Elbwässer mit sich führten und dem von einem See eingenommenen Becken übergaben.

Ortstein(0) ein aus der allmäligen Zersetzung des Heide­krauts bezw. Heidehumus hervorgegangener hellbrauner bis schwarz­braun gefärbter, festverkitteter Sand bezw. Humussandstein findet sich nur in Jagen 191 und 189 der Natten- Heide nester­weise in kaum 0,1 Meter starker Schicht unter 0,20,3 starker

1) Bei dem am unteren Kartenrande über dem Bodenprofile befindlichen Schilde ist das geognostische Zeichen sf in zu starker Schrift hergestellt worden.

Blatt Wittstock, 9