Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
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Agronomisches. 21

nallit und Sylvinit halten ausserdem den Sand stets feucht und schützen ihn vor Verwehung.

In Sandböden, die grössere und kleinere Geschiebe. als Be­schüttung, in regelloser Vermengung oder im Untergrunde in lager­weiser Anordnung enthalten, wird die Verdunstung des Wassers herabgedrückt und erfahren diese hinsichtlich des Pflanzenproduktions­vermögens bis zu einer bestimmten Grenze(ca. 1012 Volumproc.) eine Erhöhung, über diese hinaus d. h. also bei grösseren Steingehalt eine Verminderung. E. Wollny*) stellte ausserdem fest, dass der procentische Wassergehalt der Erde zwischen den Steinen mit der Menge der letzteren zunimmt und in dem stein­haltigen Boden grösser, als in dem steinfreien ist.

Von den Sandböden sind diejenigen am dankbarsten, in deren Untergrund Geschiebemergel oder Thon anstehen, wie z. B. nord­

östlich von Techow(3), da die Pflanzen Nährstoffe aus dem

Untergrunde schöpfen können, die Oberkrume ausserdem durch das capillarisch aufsteigende Wasser mit Nährstoffen angereichert, das Eindringen der letzteren in den tieferen Untergrund verhindert und zugleich ein sehr werthvolles Material zur Verbesserung der Acker­krume geboten wird. Bei Techow wechselt die Stärke der Sand­decke über dem Lehm zwischen 6 und 17 Decimeter.

Durch frischen. Untergrund, Feinheit des Sandkorns, humose Be­standtheile und Mangel an Geschieben sind die als Flusssand und Thal­sand bezeichneten Flächen ausgezeichnet. KErsterer leidet zuweilen in tieferer Lage an zu grosser Nässe wie z. B. östlich vom Forsthaus Ziegelkrug und ist daher grösstentheils mit Sumpfheide be­standen, letzterem wieder mangelt in höherer Lage der frische Untergrund und ist er der Trockenheit wegen der Forsteultur über­lassen. Jedenfalls darf bei beiden Bodenarten animalischer Dung, Kainit und Thomasmehl nicht gespart werden, denn bei der feuchten Lage und der früheren vielfachen Umlagerung ist der Sand total ausgewaschen und von Nährstoffen frei. Beide Sandböden ver­

1) Ueber die Bedeutung der Steine für die Fruchtbarkeit des Ackerlandes, Deutsche Landw, Presse 1898. No. 40.