Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 27, Blatt 49 [Neue Nr. 2840] (1899) Wittstock : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Gruner 1895
Entstehung
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Ill. Analytisches.

Nachstehend folgen mechanische und chemische Analysen

von Bodenprofilen, von einzelnen geologisch und agronomisch wichtigen Gebirgsarten oder auch nur KEinzelbestimmungen von diesen.

Zweifellos sind diese analytischen Untersuchungen von hohem Werth, da die chemische Analyse mit Sicherheit alle im Boden vorhandenen Stoffe, ihre Mengen und die Ursachen einer etwaigen Unfruchtbarkeit feststellen kann.

Ist ein Boden trotz der Anwesenheit aller Pflanzennährstoffe in reichlicher Menge und trotz der Abwesenheit ungünstiger physikalischer Eigenschaften oder schädlicher Stoffe nicht frucht­bar, so hat dies seinen Grund darin, dass es bisher nicht ge­lungen ist, die im Boden enthaltenen leichter löslichen Pflanzen­nährstoffe, welche der Pflanze während der kurzen Vegetations­periode zur Verfügung stehen, von den schwerer löslichen zu trennen. Die Form, in welcher die Nährstoffe im Boden vor­handen sind, spielt hierbei eine grosse Rolle; so kann z. B. ein zeolithreicher Boden, der das Kali in leicht aufnahmefähiger Form enthält, den Pflanzen in kürzerer Zeit eine grössere Kali­menge zuführen, als ein feldspathreicher Boden und ebenso wird in sauren Humusbodenarten der Stickstoff erst durch Kalkzufuhr für die Pflanzen assimilirbar.

Die chemische Analyse allein genügt demnach für die Beurtheilung eines Bodens nicht, vielmehr muss dieselbe mit mechanischen und physikalischen Untersuchungen sowie geo­gnostischen Bestimmungen Hand in Hand gehen.

Der mechanische Theil der Analysen enthält zunächst An­gaben betreffs der Mächtigkeit der Ackerkrume und des Unter­

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