Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 29 [Neue Nr. 3450] (1895) Müncheberg : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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18 Geognostisches.

Der Obere Diluvialmergel(Geschiebemergel) bildet im westlichen und nördlichen Theile des Blattes grössere zu­sammenhängende Flächen, in den übrigen Theilen der Karte ist er, wie bereits erwähnt, durch die Erosionsthätigkeit der Abschmelzwasser des Inlandeises in grössere oder kleinere Partien, welche meist die höchsten Erhebungen bedecken, zer­schnitten worden. Aus dem Umstande, dass oft ganz kleine Mergeldecken auf den Höhen innerhalb des Sandgebietes vor­kommen, wie beispielsweise auf dem Schlossberge nördlich von Buckow und auf den Höhen nördlich vom Grossen Däber-See darf man schliessen, dass die Decke des Oberen Geschiebe­mergels ursprünglich einen grösseren Zusammenhang besass. und erst später in einzelne Theile zerschnitten worden ist. In seiner ursprünglichen Beschaffenheit d.h. als Mergel mit einem durchschnittlichen Gehalt von 10 pCt. kohlensaurem Kalk zeigt sich der Obere Diluvialmergel nur in den vor­handenen Lehm- und Mergelgruben, kann aber überall, wo ihn die Karte angiebt, unter seiner Verwitterungsrinde, dem Lehm und dem in den meisten Fällen darüber liegenden lehmigen bis schwach lehmigen Sande, in 1 bis höchstens 2 Meter Tiefe als unverwitterte Bildung angetroffen werden, es sei denn, dass ausnahmsweise die Gesammtschicht eine grössere als 2 Meter Mächtigkeit überhaupt nicht besitzt. Das zunächst durch die auslaugende Thätigkeit der kohlensäurehaltigen atmosphärischen Niederschläge entstandene Verwitterungsprodukt, der Lehm, welcher durch die Fortführung des kohlensauren Kalkes eine Anreicherung an thonigen Theilen erhalten hat, bedeckt den Mergel, im Profil gesehen, in einer unregelmässig wellenförmigen Linie. Ueber dem Lehm liegt in den meisten Fällen ein lehmiger, bis schwachlehmiger Sand, der als ein durch Regen­güsse und Schneeschmelzen noch stetig aus dem Lehm sich bildendes, in seinen Anfängen jedoch bereits auf die Schmelz­wasser der ehemaligen Eisbedeckung zurückzuführendes Aus­schlämmungsprodukt anzusehen ist..

Als Reste des Oberen Mergels auf Unterem Sande sind solche Flächen bezeichnet worden, wo die Mergelplatte nur in einer so dünnen Schicht vorhanden war, dass sie ganz und