Anhang:
Die bergbaulichen Verhältnisse des Blattes Müncheberg. Von P. Krusch.
Hierzu 5 Profile im Text.
1. Allgemeine Schilderung der Frankfurter Braunkohlenbildung,
Blatt Müncheberg liegt im Gebiete der Braunkohlenbildung, die, bei Frankfurt a. O0. beginnend, sich in einer Breite von 1 bis 2 Meilen in nordwestlicher Richtung bis nach Freienwalde und Falkenberg i. d. M. erstreckt.
Wenn auch die verschiedenen, in diesem Zuge bekannt gewordenen Aufschlüsse in Bezug auf die Zahl und Mächtigkeit der Braunkohlenflötze von einander abweichen und an vielen Stellen die hangenden Schichten durch die Thätigkeit des Gletschereises zur Diluvialzeit verschwunden sind, so ergeben sich doch im Grossen und Ganzen übereinstimmende Lagerungsverhältnisse.
Die nach Berendt') miocäne Braunkohlenbildung zerfällt in eine hangende und eine liegende Partie, welche von einander scharf getrennt sind. Die hangenden Flötze sind durch, bisweilen in feinen Glimmersand übergehenden Formsand mit glimmerreichen Letten- und Kohlenstreifen von einander getrennt, während die liegenden Flötze in gröber-, aber gleichkörnige Quarzsande, die Kohlensande Plettners”), eingebettet sind.
Zur hangenden Partie gehören meist 3 Flötze von 6—8 Fuss Mächtigkeit mit heller, grobstückiger, viel bituminöses Holz (Lignit) führender Kohle. Die 3—4 zwischen. 4'/» und 12 Fuss Mächtigkeit schwankenden Flötze der liegenden Gruppe bestehen aus fast schwarzer, erdiger Moorkohle, die sich zur Herstellung von Presskohlen eignet.
Die Lagerungsverhältnisse sind im ganzen Gebiete ausserordentlich gestört. Die Schichten sind vielfach gefaltet, über
) Berendt: Die märk.-pomm. Braunkohlenbildung und ihr Alter im Lichte der neueren Tiefbohrungen. Jahrb. der Kgl. Preuss. geol. Landesanstalt, 1883, und: Das Tertiär im Bereiche der Mark Brandenburg. Sitz.-Ber. d. Acad. d. Wiss. XXXVUI, 1885.
?) Plettner: Die Braunkohlen der Mark Brandenburg. Berlin 1851,
Blatt Müncheberg, 1