2 Die bergbaulichen Verhältnisse des Blattes Müncheberg.
schoben und verworfen. An vielen Stellen sind die Flötze zerrissen und theilweise weggewaschen.
Ein Zusammenhang zwischen der Lagerung der Flötze und der Oberflächengestaltung lässt sich nicht nachweisen. Für die Regel, dass auf einer tertiären Mulde ein diluvialer Sattel liegt, sprechen allerdings manche Profile, doch giebt es ebensoviele Beweise vom Gegentheil.
2. Aeltere Aufschlüsse der Braunkohlenbildung auf Blatt Müncheberg.
Die ersten Anfänge des Braunkohlenbergbaus auf Blatt Müncheberg fallen in das Jahr 1842, in welchem die Gräfin Itzenplitz auf ihren Gütern Bollersdorf. und Pritzhagen zu muthen begann!). 1847 wurde die Grube Max bei Bollersdorf verliehen und vier Jahre später dicht dabei die Grube Willenbücher. In den 60er Jahren folgten in der Gegend von Hasenholz, Bollersdorf und Pritzhagen noch eine grosse Zahl von Verleihungen, die indessen von geringerer Bedeutung waren.
Im Felde der Grube Max wurden 1847 drei 1,2 bezw. 1,5 Fuss mächtige Flötze der hangenden Partie aufgeschlossen, die durch Formsandzwischenmittel von. 2'@ bezw. 2 Meter von einander getrennt waren und unter 42° nach NO. einfielen. Die liegende Abtheilung war 18 Meter querschlägig davon entfernt und wurde durch zwei 2 bezw. 1'% Fuss mächtige Flötze mit einem 1%, Meter starken Quarzsandzwischenmittel vertreten.
In der schwarzen Kehle westlich vom Schermützel-See hatte man zu derselben Zeit 2 Flötze freigelegt. Das hangende, zur hangenden Partie gehörige, war nur 2 Fuss mächtig und hatte SSO.-Streichen und saigeres Einfallen. 24 Meter in horizontaler Entfernung davon traf man im Liegenden auf ein 8 Fuss mächtiges Braunkohlenflötz, welches unter 45° südwestlich einfiel.
Alle diese Aufschlüsse liessen eine starke Faltung der hangenden und liegenden Partie mit einem Hauptstreichen von SSO. nach NNW. erkennen.
')) Cramer: Beiträge zur Geschichte des Bergbaus in der Provinz Brandenburg. Halle 1872,