Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 22 [Neue Nr. 3349] (1895) Prötzel : [geologische Karte] / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Il. Agronomisches.

Die Bodenverhältnisse innerhalb des Blattes Prötzel sind äusserst einförmig. Es kommen von den Hauptbodengattungen lehmiger Boden, Sandboden, Humusboden und Kalk­boden hier vor, doch sind es nur die erstgenannten beiden Bodenarten, welche den Charakter der dortigen Gegend be­stimmen.

Der lehmige Boden

gehört hier ausschliesslich dem Diluvium und zwar dem Oberen Diluvialmergel an, als dessen äusserste Verwitterungskrume er anzusehen ist. Ein wirklicher Lehmboden, bei welchem der Lehm die Oberkrume bildet, kommt hier nirgends vor, sondern wir finden als solche stets eine durch fortgesetzte Verwitterung und namentlich durch Ausschlämmung entstandene oberste Rinde, einen mehr oder weniger lehmigen bis schwachlehmigen Sand. Je nachdem sein Sandgehalt und seine Mächtigkeit zu­nimmt, nimmt die Ertragsfähigkeit des Bodens ab, wenn sie nicht durch künstliche Mittel gesteigert worden ist. Es machen sich innerhalb der Karte ziemlich bedeutende Unterschiede bemerkbar, je nachdem der Boden aus einem schwachlehmigen oder lehmigen Sande besteht.

Trotz seines geringen, durchschnittlich nur 24 pCt. betragenden Gehaltes an plastischem Thon ist der lehmige Sandboden der zuverlässigste Ackerboden der Gegend. Er verdankt dies einerseits seinem Gehalt an feinsten Theilen, die neben plastischem Thon eine hinreichende Menge unmittel­bar für die Pflanzenernährung verwerthbare Substanzen ent­halten, vorwiegend jedoch seiner bereits erwähnten Zugehörigkeit zu der wasserhaltenden und schwer durchlässigen Schicht des

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