Agronomisches. 11
Geschiebemergels. Der an sich leichte, wenig‘ bindige Boden bietet nämlich in Folge dieser das Wasser schwer durchlassenden Eigenschaft seines Untergrundes, des Lehms und noch mehr des unverwitterten Mergels, den Pflanzen selbst in trockenster Jahreszeit eine entsprechende Feuchtigkeit, ‚welche ‚zu den wesentlichsten Bedürfnissen eines Höhenbodens gehört.
Die Vermischung: der Oberkrume des lehmigen, sowie auch des reinen Sandbodens mit dem meist schon in geringer Tiefe erreichbaren Mergel kann daher nicht dringend genug immer. wieder empfohlen werden, denn durch eine Mergelung erhält die in Folge der Verwitterung völlig entkalkte Oberkrume nicht nur einen für eine lange Reihe von Jahren äusreichenden Gehalt von kohlensaurem Kalk, sondern die Ackerkrume wird auch durch die Vermehrung ihres Thongehaltes weit bindiger und für die Absorption der Pflanzennährstoffe geeigneter.
Der Untere Geschiebemergel‘ kommt hier für die Bodenbildung kaum in Beträcht, da er nur’ in schmalen, bandartigen Streifen an den Abhängen hervortritt.
Der Sandboden.
Der Sandboden gehört fast ausschliesslich dem Oberen Diluvialsande an. Der Sandboden des Unteren Diluvium erlangt hier keine weitere Bedeutung, denn er tritt nur an ganz vereinzelten Stellen an die Oberfläche und unterscheidet sich auch hier von dem Sandboden des Oberen Diluvium kaum, da er gewöhnlich an solchen Abhängen vorkommt, wo stets durch Abrutschungen grössere und kleinere Geschiebe auf seine Oberfläche gelangt sind.
Der Sandboden des Oberen Diluvium ist verschieden, je nachdem der Obere Mergel oder der Untere Diluvialsand den tieferen Untergrund bildet. Ist der Lehm des Oberen Mergels unter dem Sande anzutreffen und geht die Mächtigkeit des letzteren nicht über einen Meter hinaus, sodass der Mergel in den Gruben schon in 2 Meter Tiefe erreicht werden kann, so ist natürlich ein derartiger Sandboden viel werthvoller, als ein solcher, wo der Obere Sand unmittelbar auf dem Unteren liegt.