Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 32 [Neue Nr. 2547] (1899) Woldegk : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer 1895
Entstehung
Seite
10
Einzelbild herunterladen

A

N 1 A

WE

ET

10 Geognostisches,

Das Auftreten des Spathsandes sowohl wie das des Spath­grandes beobachtet man auf zweierlei Art: als Durchragung, wie beim Mergelsand, und als Austreten an den Rändern der tiefer in das Terrain eingeschnittenen Rinnen und Senken.

Erstere Arten unterscheiden sich, wie bereits oben erwähnt wurde, im Wesentlichen dadurch, dass bei ihr, d.h. bei den Durch­ragungen reichliche Schichtenstörungen vorhanden sind.

Das Obere Diluvium.

Von den Bildungen des Oberen Diluvium kommen auf dem Blatte Geschiebemergel, Geschiebebeschüttung und Ge­schiebepack ung(Endmoräne), Thonmergel, Mergelsand, Sand und Grand vor.

Das wichtigste Gebilde, sowohl was seine räumliche Ver­breitung, wie seine Bedeutung für die Bodenkultur anbelangt, ist der Obere Geschiebemergel(öm).

In seiner ursprünglichen Beschaffenheit ist der Geschiebe­mergel' der Obere sowohl wie der Untere ein thonig­kalkiges, mit mehr oder weniger grobem und feinem Sand ge­mischtes Gebilde, welches von grösseren und kleineren Steinen Geschieben regellos durchsetzt ist, die ihm zugleich den Namen gegeben haben. Hinsichtlich seiner Entstehung ist er als Grund­moräne der ehemaligen Vergletscherung des norddeutschen Flach­landes aufzufassen, welche sich von Skandinavien bis zu den deutschen Mittelgebirgen und zum Theil noch auf den Fuss der­selben hinauf erstreckte.

Oberflächlich ist dieser Geschiebemergel verwittert, d.h. er ist nicht mehr in seiner ursprünglichen Beschaffenheit vorhanden, sondern es sind durch die Einwirkungen der Atmosphärilien Ver­änderungen mit ihm vorgegangen, welche man auf chemische und mechanische Ursachen zurückführen muss. Zunächst oxydirten sich bei Zutritt des Sauerstoffs der Luft die grau und blaugrau ge­färbten Eisenoxydulsalze zu gelbbraunem KEisenoxydhydrat. Des Weiteren lösten: die kohlensäurehaltigen Wasser kohlensauren Kalk und entführten ihn, um ihn an anderen Stellen wieder abzusetzen