Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 33 [Neue Nr. 2548] (1899) Fahrenholz : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer 1895
Entstehung
Seite
3
Einzelbild herunterladen

Geognostisches. 8

schwunden. Die noch vorhandenen Entwässerungsgräben sind theils natürlichen, theils künstlichen Ursprungs, d. h. man benutzte die vorhandenen rinnenartigen Vertiefungen und verband dieselben durch Gräben, welche die dazwischen liegenden Höhen durchschneiden.

Der wichtigste Wasserlauf des Blattes ist der Köhntop), welcher die Südhälfte des Blattes in vielfach gewundenem Laufe und in einem grossen, nach Norden offenen Bogen durchfliesst. Der Namen ist, nach einer mir von Herrn Pastor Krüger in Hetzdorf gewordenen Mittheilung, wendischen Ursprungs und heisst auf deutsch Forellenbach, eine Bezeichnung, welche auf ein ehemals zahlreiches Auftreten dieses bevorzugten Fisches deutet. Heute findet man. denselben nicht mehr, obwohl die für denselben erforderlichen Lebensbedingungen, schnell fliessendes, klares Wasser und damit in Zusammenhang stehender steiniger Untergrund in völlig ausreichendem Maasse vorhanden sind. Der Köhntop nimmt seinen Ursprung aus dem auf dem benachbarten Blatte Woldegk belegenen Haussee bei Wolfshagen und heisst hier in seinem ersten Theile im Volksmunde Becke, ein Name, welcher in allen Landes­theilen nicht selten wiederkehrt und auf hochdeutsch Bach be­deutet. Für welche Strecke des in Rede stehenden Wasserlaufes dieser Name Geltung hat, habe ich nicht genau ermitteln können, es scheint aber nur für die Feldmark Wolfshagen der Fall zu sein, vielleicht aber auch nur für den Theil bis zur ehemaligen Mühle, welche sich früher unmittelbar am Blattrande, an der auffälligen Einschnürung des Thales befand. Zum Mühlenbetriebe dient das Wasser des Köhntop noch an drei Stellen: der Lemmersdorfer, Dolgen- und Schindel-Mühle. Auch zu Bewässerungszwecken wird das Wasser nutzbar gemacht und finden sich Kunstwiesenbauten bei Lemmersdorf und Yorksthat.

Die weiteren Wasserläufe sind, wie bereits erwähnt, theils natürlichen, theils künstlichen Ursprungs und ist anzuführen: die Verbindung des vorgenannten Haussee mit dem Stadtsee bei Stras­ burg , welche in ihrem südlichen Theile die Landesgrenze bildet

') Im Volksmunde zu Königstopf verdeutscht, 1*