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Be
Geognostisches, 17
Vergegenwärtigt man sich die eben beschriebenen Züge in einem Bilde, so findet man ein über das ganze Blatt Fahrenholz verzweigtes System, welches noch am besten mit einem natürlichen Flussrinnensystem verglichen werden kann. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man beachtet, dass sich fast ganz regelmässig zwischen den rückenförmigen Erhebungen Alluvionen finden, welche der Richtung der Erhebungslinien folgen, wie z. B. das Bruch nördlich Carolinenthal, das grosse Schweinebruch, das grosse und kleine Moor. Diese Niederungen sind deutliche Reststücke alter Rinnen, welche genau NW.— SO. verlaufen und die Schmelzwasser zum Köhntop und weiter zur Uecker abführten. Dabei furchten sie das Plateau mehr oder weniger tief und kann man auf der Karte z. B. zwischen Hetzdorf und Winterbergshof deutlich die tiefer eingeschnittenen Fortsetzungen der einzelnen Rinnen wiederfinden.
Das ganze Gebiet westlich der Linie Winterbergshof—Jagow und nördlich Augustfelde— Jagow—Carlstein, in dem die rückenartigen Erhebungen der Hauptsache nach sich befinden, kann man demnach im Wesentlichen als ein System von Sätteln und Mulden auffassen, welche ihrer Hauptrichtung nach NW.—S0. streichen und demgemäss ein Fallen nach NO.—SW. haben; dieses entspricht der Bewegungsrichtung des Inlandeises und trifft die Endmoräne südlich Fürstenwerder nahezu senkrecht. Hierdurch wird es nicht unwahrscheinlich, dass das vorrückende Inlandeis einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Oberfläche durchStauung und Aufpressung des Untergrundes und andere Kinwirkungen auf denselben, wie Aufschüttung und KErosion, ausgeübt hat. Ein Weiteres kommt aber noch hinzu.
Wie bereits oben(Seite 2) erwähnt ist, bilden die eben genannten Erhebungslinien Winterbergshof— Jagow und Augustfelde—Jagow— Carlstein die Grenze für einen auffälligen Wechsel der Landschaftsform, welcher dadurch charaecterisirt ist, dass westlich und nördlich dieser Linien eine typische Grundmoränenlandschaft, östlich und südlich aber ein mehr ebenes Auftreten des Geschiebemergels vorhanden ist. Auch ist das Gefälle westlich der erstgenannten Linie etwas stärker als östlich und beträgt zwischen
Blatt Fahrenholz. 2