Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 33 [Neue Nr. 2548] (1899) Fahrenholz : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer 1895
Entstehung
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Geognostisches, 17

Vergegenwärtigt man sich die eben beschriebenen Züge in einem Bilde, so findet man ein über das ganze Blatt Fahrenholz verzweigtes System, welches noch am besten mit einem natürlichen Flussrinnensystem verglichen werden kann. Dieser Eindruck wird noch verstärkt, wenn man beachtet, dass sich fast ganz regel­mässig zwischen den rückenförmigen Erhebungen Alluvionen finden, welche der Richtung der Erhebungslinien folgen, wie z. B. das Bruch nördlich Carolinenthal, das grosse Schweinebruch, das grosse und kleine Moor. Diese Niederungen sind deutliche Reststücke alter Rinnen, welche genau NW. SO. verlaufen und die Schmelzwasser zum Köhntop und weiter zur Uecker abführten. Dabei furchten sie das Plateau mehr oder weniger tief und kann man auf der Karte z. B. zwischen Hetzdorf und Winterbergshof deutlich die tiefer eingeschnittenen Fortsetzungen der einzelnen Rinnen wiederfinden.

Das ganze Gebiet westlich der Linie WinterbergshofJagow und nördlich Augustfelde JagowCarlstein, in dem die rücken­artigen Erhebungen der Hauptsache nach sich befinden, kann man demnach im Wesentlichen als ein System von Sätteln und Mulden auffassen, welche ihrer Hauptrichtung nach NW.S0. streichen und demgemäss ein Fallen nach NO.SW. haben; dieses ent­spricht der Bewegungsrichtung des Inlandeises und trifft die End­moräne südlich Fürstenwerder nahezu senkrecht. Hierdurch wird es nicht unwahrscheinlich, dass das vorrückende Inlandeis einen wesentlichen Einfluss auf die Gestaltung der Oberfläche durch­Stauung und Aufpressung des Untergrundes und andere Kin­wirkungen auf denselben, wie Aufschüttung und KErosion, aus­geübt hat. Ein Weiteres kommt aber noch hinzu.

Wie bereits oben(Seite 2) erwähnt ist, bilden die eben ge­nannten Erhebungslinien Winterbergshof Jagow und Augustfelde­Jagow Carlstein die Grenze für einen auffälligen Wechsel der Landschaftsform, welcher dadurch charaecterisirt ist, dass westlich und nördlich dieser Linien eine typische Grundmoränenlandschaft, östlich und südlich aber ein mehr ebenes Auftreten des Geschiebe­mergels vorhanden ist. Auch ist das Gefälle westlich der erst­genannten Linie etwas stärker als östlich und beträgt zwischen

Blatt Fahrenholz. 2