Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 33 [Neue Nr. 2548] (1899) Fahrenholz : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch Th. Woelfer 1895
Entstehung
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Agronomisches, 29

der Fall ist, jedoch fast immer nur auf kleine, die Verwitterungs­schichten. durchragende Kuppen beschränkt bleibt. Ein Vorkommen von Mergelboden wurde z. B. am Wege von Vorwerk Uhlenhof nach Taschenberg beobachtet und ist eine Analyse des hier maass­gebenden Profils auf Seite 24 und 25. des analytischen(ILL) Theils dieser Erläuterungen zum Abdruck gekommen. Die hier nur 2 Deeimeter mächtige Ackerkrume zeigt, dem Gange der Verwitte­rung entsprechend(vgl. oben Seite 19 f), eine Anreicherung des Grandes und Sandes und eine Abnahme der thonigen Theile.

Der Kalkgehalt erscheint nur in der obersten Schicht ange­griffen, während die tieferen Schichten noch unberührt sind. Die Kalkbestimmung ergab für die Probe:

aus 092 Decimeter 7,87 pCt. kohlensauren Kalk

» 5 9% 14,86,»»

5 10» 14,15,»»

% 20% 14,44, A Dem Kalkgehalte entsprechend verhalten sich auch die übrigen chemischen Bestandtheile mit Ausnahme der Phosphorsäure, des Humus und des Stickstoffs. KErstere hat sich bisher als unab­hängig von der Kulturstufe des betreffenden Bodens. erwiesen, während die letzteren sich mit der fortschreitenden Kultur anzu­reichern pflegen.

Innerhalb des Mergelbodens kann man 2 Arten unterscheiden: den gewöhnlichen und den humificirten oder mit humoser Rinde. Letzterer verdient den Vorzug, da mit dem Humus als Gemeng­theil eines mineralischen Bodens sich im Allgemeinen günstigere physikalische Eigenschaften und grösserer Nährstoffreichthum ein­zustellen pflegen. Bei der landwirthschaftlichen Beurtheilung erhält er das Beiwortmilde*) im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Mergelboden, welcher meist in mineralischen, und zwar gelben und bräunlichen Farben erscheint. Zu dem humificirten Mergelboden gehört das oben genannte Vorkommen und ergab die chemische

!) Bisweilen wird das Wortmilde auch in Bezug auf den Sandgehalt angewendet,