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Agronomisches, 29
der Fall ist, jedoch fast immer nur auf kleine, die Verwitterungsschichten. durchragende Kuppen beschränkt bleibt. Ein Vorkommen von Mergelboden wurde z. B. am Wege von Vorwerk Uhlenhof nach Taschenberg beobachtet und ist eine Analyse des hier maassgebenden Profils auf Seite 24 und 25. des analytischen(ILL) Theils dieser Erläuterungen zum Abdruck gekommen. Die hier nur 2 Deeimeter mächtige Ackerkrume zeigt, dem Gange der Verwitterung entsprechend(vgl. oben Seite 19 f), eine Anreicherung des Grandes und Sandes und eine Abnahme der thonigen Theile.
Der Kalkgehalt erscheint nur in der obersten Schicht angegriffen, während die tieferen Schichten noch unberührt sind. Die Kalkbestimmung ergab für die Probe:
aus 0—92 Decimeter 7,87 pCt. kohlensauren Kalk
» 5 9% 14,86,»»
5 10» 14,15,»”»
% 20% 14,44,„ A Dem Kalkgehalte entsprechend verhalten sich auch die übrigen chemischen Bestandtheile mit Ausnahme der Phosphorsäure, des Humus und des Stickstoffs. KErstere hat sich bisher als unabhängig von der Kulturstufe des betreffenden Bodens. erwiesen, während die letzteren sich mit der fortschreitenden Kultur anzureichern pflegen.
Innerhalb des Mergelbodens kann man 2 Arten unterscheiden: den gewöhnlichen und den humificirten oder mit humoser Rinde. Letzterer verdient den Vorzug, da mit dem Humus als Gemengtheil eines mineralischen Bodens sich im Allgemeinen günstigere physikalische Eigenschaften und grösserer Nährstoffreichthum einzustellen pflegen. Bei der landwirthschaftlichen Beurtheilung erhält er das Beiwort„milde“*) im Gegensatz zu dem gewöhnlichen Mergelboden, welcher meist in mineralischen, und zwar gelben und bräunlichen Farben erscheint. Zu dem humificirten Mergelboden gehört das oben genannte Vorkommen und ergab die chemische
!) Bisweilen wird das Wort„milde“ auch in Bezug auf den Sandgehalt angewendet,