Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 53 [Neue Nr. 2850] (1899) Passow : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch L. Beushausen und R. Michael 1891-1895
Entstehung
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Geognostisches.

Ueber die einzelnen Schichten dieses Profils, von unten an­gefangen, ist Folgendes zu bemerken:

Das Tertiär.

Schichten tertiären Alters treten untergeordnet nur bei dem Vorwerk Herrenhof und im Welsethale südlich von Briest auf; das erstere Vorkommen ist Mittel-Oligocän, das letztere Ober-Oligocän bezw. Miocän.

Mittel-Oligocän,

auf der Karte durch die Signatur bom;9# bezeichnet, ist durch fein­sandige blaugraue, in oberen Lagen gelbliche Thone vertreten, die Gypskrystalle, kalkige und mergelige Nieren, Brauneisensteinknollen und feinvertheilte Glimmerschüppchen führen; namentlich sind die­selben aber ausgezeichnet durch rundliche und linsenförmige Concre­tionen eines dichten, von Kalkspathadern radial durchsetzten Kalk­steines, die sogenannten Septarien, weshalb auch diese anderwärts sehr verbreiteten Thone den NamenSeptarienthone erhalten haben.

Die Thone werden in einer kleinen Grube an dem Gehöft Herrenhof zu Ziegeleizwecken ausgebeutet und liessen sich auch noch in geringer Ausdehnung in der Umgebung und in Einschnitten des südlich von Friedensfolge nach Stendell führenden Weges nach­weisen. Sie bilden augenscheinlich den Kern der merklichen Er­hebung, welche das Gehöft trägt. Die sonst für diese Thone charakteristische kleine Muschel Leda Deshayesiana DucH. konnte hier nicht beobachtet werden.

Ober-Oligocän(bezw. Miocän).

Hierher gehören die groben Quarzkiese(booy) und die mittel­bis feinkörnigen Glimmersande(booc), welche südlich von Briest eine kleine Erhebung, eine Ausstülpung des Thalgehänges in die Welseniederung, zusammensetzen. Die Kiese wie die Sande im Liegenden sind von reinweisser Farbe und dadurch, sowie durch das Fehlen von Feldspathkörnern, von den sonst ähnlichen Sanden