Agronomisches. 15
sicherer Ackerboden; der schwere Lehmboden versagt leicht‘ in zu nassen oder zu trockenen Jahren, im ‚ersteren Falle besonders dann, wenn keine Drainage durchgeführt ist. Die strengen Lehmund Mergelstellen eignen sich besonders für den Anbau. von Esparsette und Luzerne. Ueberhaupt ist Landwirthen, die möglichst rationell ihren Acker bewirthschaften wollen, zu empfehlen, mit der von. altersher überkommenen geradlinigen Schlageintheilung nach Schema F zu brechen und die Schläge nach den Untergrundsverhältnissen anzulegen, um die möglichst beste Ausnutzung der Bodenverhältnisse herbeizuführen. Besonders wenn, wie auf Blatt Cunow so vielfach, ein rascher Wechsel der Bodenverhältnisse statt hat, ist die geologische Karte für eine solche Schlageintheilung die denkbar beste Unterlage..
Von Meliorationen für den lehmigen Boden empfiehlt sich vor allem Anderen die Zufuhr des verwitterten Geschiebemergels, wodurch dem Verwitterungsboden der ihm längst völlig fehlende Kalkgehalt wiedergegeben und gleichzeitig der sehr geringe Thongehalt erhöht wird. In Verbindung damit ist kräftige Stalldüngung anzurathen.
Der lehmige und schwach lehmige Sandboden bedarf ausserdem der Zufuhr von Stickstoff, Phosphorsäure und Kali. Bei der Anwendung von künstlichen Düngemitteln für diesen Zweck ist zu bemerken, dass sich für schwerere Böden Superphosphat, für leichtere Thomasmehl und Kainit am besten eignet. Chilisalpeter ist nur beim Ablaufe von Pachtungen bezw. bei Uebernahme abgewirthschafteter Güter anzurathen. Für die Stickstoffzufuhr ist vor Allem eine bessere Ausnutzung des animalischen Düngers zu empfehlen. Gerade in dieser Beziehung ist besonders auf bäuerlichen Besitzungen noch sehr viel zu bessern, vor Allem durch zweckmässigere Anlage der Düngergruben(vertiefte Lage, Cementirung und UVeberdachung), damit die besonders für leichtere Böden so werthvolle Jauche nicht einerseits auf die Dorfstrasse abfliesst und andererseits in den Untergrund versickert und die Brunnen verseucht. Aber auch. das_ vorzeitige Abfahren ‚des Düngers, der dann erst nach mehr oder minder langer Zeit unter