Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 60 [Neue Nr. 2951] (1899) Schwedt : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder ..
Entstehung
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Geognostisches, 11

ein durch die Humussäuren des Torfes entfärbter und durch Wasser umgelagerter Mergel anzusehen ist.

Als Moorerde(h) bezeichnet man ein Gemenge von Humus mit Sand und Lehmtheilen, welches einerseits wegen dieser Bei­mengung nicht als Torf, andrerseits wegen des hohen Humus­gehaltes nicht als humoser Sand oder humoser Lehm betrachtet werden kann. In letzterer Beziehung ist zu bemerken, dass bereits der geringe Humusgehalt von 2,5 pCt. genügt, um dem Boden im feuchten Zustande eine dunkie Farbe und eine gewisse Bündigkeit zu verschaffen, in Folge deren er in der Praxis wie auf der Karte bereits als Moorerde angesehen wird. Alle Grade der Vermengung von Sand und Lehmtheilen mit Humus kommen vor, namentlich im Gebiet des Oberen Geschiebemergels bildet ein lehmiger Humus bis stark humoser Lehm die Oberfläche zahlreicher Wiesenschlingen. ­

Durch die im Torf oder der Moorerde vorkommenden und zer­setzten Conchylienschalen erhalten diese Gebilde häufig kalkige Bei­mengungen, es entsteht dann kalkiger Torf und Moormergel(kh). Reiner Wiesenkalk(k), der mehr als ein chemischer Niederschlag im Wasser gelösten kohlensaures Kalkes zu betrachten ist, ist.im Untergrund des Torfes mehrfach beobachtet.

Der im Bereich des Oderthales auftretende Torf wird von Schlick(st) überlagert. In feuchtem Zustande sehr zähe, beim Trocknen stark erhärtend, gleicht der Schlick dem fetten diluvialen Thon. Nur wo Spuren verwitterter Conchylien vorkommen, besitzt er jedoch geringen Kalkgehalt; sonst ist er vollständig kalkfrei. Seine Farbe wechselt ‚ganz ausserordentlich; braun und gelbbraun wird er durch Beimengung von Eisenoxydhydrat; humose Bestandtheile verschaffen ihm eine dunkelgraue bis schwarze Farbe. Häufig ist der Schlick von Tupfen phosphorsauren Eisens, des durch seine intensivblaue Farbe kenntlichen Vivianits, durchsetzt; ausserdem durchziehen ver­weste Pflanzenwurzeln, Blätter und Stengel vielfach die ganze Masse. Der reine Schliek besitzt keine Schichtung, eine solche kommt nur dadurch zu Stande, dass in dem fetten Thon einzelne feinsandige Thone und Sandschmitzen eingelagert sind. So wird man in den Bohrungen mehrfach sHT , tHS und eine Wechsellagerung von HT