Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 28, Blatt 60 [Neue Nr. 2951] (1899) Schwedt : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder ..
Entstehung
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12 Geognostisches.

mit HS oder tHS finden. Die Beobachtung von Schlicekanbrüchen bei niedrigem Wasserstande haben die Ueberzeugung gebracht, dass diese. feinsandigen Partieen nur linsenförmige Einlagerung in ver­schiedenen Tiefen der Schlicekablagerung sind und keinesfalls einer durchgehenden, überall gleichaltrigen Schicht angehören; es musste deshalb darauf verzichtet werden, Schlick über Sand mitten im Hauptgebiet der Schlick verbreitung auszuscheiden, da die Grenzen dieser Uebereinanderlagerung von Zufälligkeiten und der mehr oder minder grossen Anzahl der Bohrungen abhängt. Eine solche Signatur (Schlick über Sand) wurde nur dort angegeben, wo die Ueberzeugung vorlag, dass der unter dem Schliek befindliche Sand dem Thalsand angehört.

Schlick ist der vom Wasser abgelagerte feinste Schlamm, den die Oder und ihre Nebenflüsse aus dem Mittelgebirge bei jedem Frühbjahrshochwasser mit sich führt. So wie es vor vielleicht vielen Jahrtausenden geschah, geht es auch jetzt noch vor sich und der Mensch benutzt diesen Umstand, um seine künstlich durch Deiche abgesperrte Wiesen im Frühjahr mittelst Schleusen der Bedeckung durch die fruchtbare Trübe der Oder-Wasser zugänglich zu machen und damit zu düngen.

Ausser dem fetten und fruchtbaren Thon schaffen jedoch die Frühjahrshochfluthen bedeutende Massen unfruchtbarer Sande(8) herbei, die sich zwischen den Deichen zu beiden Seiten des Stromes ablagern und die nicht eingedeichten Partieen, wie z. B. bei Raduhn und Niedersaathen übersanden und für die Wiesenkultur unbrauchbar machen. Der jungalluviale Sand wird seinen Ursprung wohl nicht aus dem oberen Odergebiet haben, sondern ist nur durch Unter­spülung der Thalränder umgelagerter und stromabwärts beförderter Diluvialsand.

Die Thalsande an der Niederkräniger Ecke haben die Ver­anlassung zur Bildung von Dünen(D) gegeben.