Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 16 [Neue Nr. 3249] (1908) Wölsickendorf / geognostisch und agrnomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechnikers G. Burck
Entstehung
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8 Die geologischen Verhältnisse des Blattes

in diesem Horizonte fossile Torflagen mit gemäßigter Flora und Säugetierresten vorkommen, die beiden Moränen einer jüngeren und älteren Vergletscherung zugeteilt.

Das Untere Diluvyium

Der Untere Geschiebemergel(dm) tritt am Fuße der Abhänge mehrfach in den schmalen, tief in die Hochfläche ein­geschnittenen Rinnen unter dem Unteren Sande hervor und mußte demzufolge auf der Karte in schmalen Bändern dargestellt werden. So zeigt ihn beispielsweise die Rinne nördlich vom Gute Cöthen, der Abhang des Schloßberges und die Rinne des Gamengrundes.

Der Untere Diluvialsand(ds); ein stets wohl geschich­teter Spatsand von wechselnder Korngröße, ist als eine Aus­waschungsbildung der Grundmoräne durch die Gletscherschmelz­wasser anzusehen, das seiner tonigen Teile vollständig beraubt worden ist. Kr überlagert den Unteren Geschiebemergel und tritt im Liegenden des Oberen Geschiebemergels und Oberen Sandes auf, Frei zu tage ausgehend findet er sich nur in der Nordostecke des Blattes, wo der Obere Geschiebemergel in großen Partien durch die Erosion abgetragen worden ist, und an den Abhängen der tieferen Rinnen, namentlich in der Rinne des Gamengrundes, sowie der sich mit dieser vereinigenden Rinne des Jakobsees und Krummen Pfuhls. Im Südostviertel des Blattes, wo die höchsten Erhebungen der Barnimhochfläche liegen, treten die Unteren Sande in großer Ausdehnung in dem Gebiete der Torgelower, Wellenberger und Steinbecker Heide auf, tragen jedoch fast immer eine Deckschicht eines block­führenden Oberen Sandes. In die Unteren Sande sind häufig Kiesschichten(dg) und Gerölllager eingeschaltet.

In Aufschlüssen zeigen die Unteren. Diluvialsande häufig Schichtenstörungen in Gestalt von Zusammenfaltungen, sattel­förmigen Aufpressungen und Verwerfungen, die. als Druck­wirkungen des vorschreitenden Inlandeises der letzten Ver­gletscherung anzusehen sind. Besonders deutlich zeigt diese Erscheinungen eine Kiesgrube östlich vom Dorfe Steinbeck.

Unterer Diluvialtonmergel(d h), ein geschichteter fein­sandiger, kalkhaltiger Ton, der einem Absatz in ruhigem