Die geologischen Verhältnisse des Blattes 9
bezw. von SW. nach NO., anfangs wohl noch sogar unter dem Eise, zu dem sie sammelnden breiten Eberswalder Haupttale hinabflossen. Da sie hierhin mit starkem Gefälle hinabstürzten, so konnten zwar keine Ausstrudelungsseen entstehen oder richtiger die ‚entstandenen konnten nicht bestehen bleiben, weil sie sofort ihren Abfluß zu dem immer noch tieferen und sich stetig vertiefenden Haupttale fanden, deutlich aber erkennt man diese Ausstrudelung in der kurzen und verhältnismäßig breiten Form dieser, auch hier zum Teil jetzt wasserleeren Nebentäler; ich möchte sie Talzwerge nennen.“
Nach meiner Meinung ist es jedoch nicht notwendig, zur Erklärung dieser nordwärts gerichteten Täler und Schluchten mit Berendt anzunehmen, daß die Schmelzwasser in rückläufiger Bewegung, anfangs noch unter dem Eise, dem breiten Eberswalder Tale zuströmten, das noch gar nicht vorhanden sein konnte, als das Inlandeis die Barnimhochfläche bedeckte, wenn auch vielleicht eine” Einsenkung diesen Teil des Warschau — Berliner Tales schon andeutete. Eher ließe sich die erste Anlage.der Täler und Schluchten, die in mannigfaltigster Weise den Steilrand von Freienwalde und Falkenberg gliedern, auf größere zusammenhängende Massen toten KEises zurückführen, die nach dem Zurückweichen des Inlandeises von der Barnimhochfläche auf dieser noch zurückgeblieben sein mochten. Im Einklang mit dieser Annahme sind die Sandmassen in der Freienwalder Stadtforst, in der Königlichen Forst Sonnenburg und in der Haselberger Heide auf der Karte als„Oberer Sand von unbekannter Mächtigkeit zum Teil auf unterdiluvialem Sand im Randgebiete des Eises“ dargestellt worden.
Doch auch die postglaziale Gehängeerosion, die lediglich von den. Niederschlagsverhältnissen, der Durchlässigkeit der Schichten und der Erhebung des Geländes über die Krosionsbasis abhängig ist, muß auf die tief ausgefurchten Schluchten und schmalen trennenden Kämme von nachhaltigem Einfluß gewesen sein. Dieser Einfluß läßt sich auch aus der Gestaltung des schon erwähnten Brunnentales ableiten, das wegen seiner beträchtlichen Länge von 8,5 km und seiner eigentümlichen Gefällverhältnisse von besonderem Interesse ist. Es entwickelt sich