14 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
Teile der Grube am Eingang schon im Sommer dieses Jahres in zwei. tiefen Aufgrabungen zu beobachten.‘!)
Vom südlichen Ende der Kirchenziegeleigrube hat G. Berendt*) im Jahre 1896 nach einer Photographie die beigefügte Abbildung 5 gegeben, welche die jetzt nicht mehr zu erkennende Überschiebung des Septarientons in und auf oberoligocänem Meeressand zeigt. Unter Berücksichtigung der nahe ‚der Freienwalder. Chaussee gelegenen Aufschlüsse läßt sich von der Ratsziegelei bis zur Sandgrube der Stadt Freienwalde das beigefügte Profil(Abb. 6) in der Richtung von WNW. nach OSO. konstruieren. Wie sich aus zahlreichen Aufschlüssen erkennen läßt, hat während des Vorrückens der letzten Inlandeisdecke, die als Grundmoräne den Oberen Geschiebemergel absetzte, in hiesiger Gegend eine gewaltige Aufpressung der unter. dem Oberen(Geschiebemengel liegenden diluvialen Sande und Kiese , des darunter: folgenden Unteren Geschiebemergels und des Tertiärs stattgefunden.
In der Gemeindesandgrube oberhalb Falkenberg nördlich der Eberswalder Chaussee werden die diluvialen steil aufgerichteten. und kuppelförmig gefalteten Sande mit dem in sie hineingepreßten Tertiärsande von ‚dem horizontal darüber liegenden Oberen Geschiebemergel scharf abgeschnitten(Abb. 7). Um ‚diese Störungen durch Eisdruck erklären zu können, muß man annehmen, daß die Freienwalder Höhe, für das vorrückende Inlandeis bereits als ein Hindernis vorhanden war. Es ist möglich, daß die erste Anlage des Thorn--Eberswalder Tales, wie dies auch Berendt für das: Warschau —Berliner und Glogau — Baruther Tal vermutet hat, durch Brüche und Verwerfungen,
‘9 Veret. Wahnschaffe, Über glaziale Schichtenstörungen im Diluvium und Tertiär bei Freienwalde a, O0, und Fürstenwalde a. d. Spree. wre der Deutschen Geol. Gesell., Jahrg. 1906, Nr. 8,10. Fig. 1 und 2 zu S. 246.) Daß die hier hescheiebenen glazialen. Stauchungen und hirschiehunem bei Freienwalde a. 0, durch eine Endmoräne bedingt seien, wie P, G. Krause annimmt(Monatsber, d, Deutschen Geol . Gesell., Jahrg. 1906, Nr. 7 8.2083) ist meiner Ansicht nach ebenso unhaltbar, wie die Auffassung des steilen Südrandes des Oderbruches als Endmoränenzug. Die von Krause nachgewiesene Eisrandlage beginnt erst westlich von Cöthen auf dem Blatte Wölsickendorf.
?) Jahrb. d. Kgl. Preuß, Geol . Landesanst, f, 1897. Berlin 1899. S. 65,