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32 Die geologischen Verhältnisse des Blattes
Das Verlangen des Alaunwerks bei Freienwalde nach billiger Feuerung führte‘ zur Aufsuchung und zum Abbau
‚der‘ dortigen Braunkohlenflöze. Die Freienwalder Flöz
ablagerung beginnt unter dem Stadtbezirke am Galgenberge und erstreckt sich in südöstlicher Richtung zwischen der Kisenbahnstation Alt-Ranft und dem Orte Sonnenburg bis zu. dem in unmittelbarem Zusammenhange stehenden Wriezener Braunkohlenfelde. Das sogenannte Wilhelmsschachtfeld und das sich anschließende Alt-Ranfter Feld haben eine Länge von ungefähr 7 km. Die Flöze streichen von N. nach S. mit geringer Abweichung nach O0. Die Braunkohlenablagerungen bilden hier eine flache, breite Mulde, die zu einer größeren Anzahl von Spezial-Sätteln und Mulden zusammengefaltet sind, wie dies am deutlichsten aus den beigefügten, nach den Gruben-Rissen und Verleihungsurkunden zusammengestellten Querprofilen hervorgeht(siehe die"Tafel, Profil JKL). Der Abbau ist jetzt auf allen Gruben eingestellt. worden.
G. Berendt*), der die Lagerungs- und Altersverhältnisse der Freienwalder Tertiärablagerungen zuerst mit Sicherheit erkannt hat, obwohl das Auftreten diluvialer Sande unter dem Septarientone bei Aufstellung des„Querdurchschnittes durch die Freienwalder Gruben“ noch nicht von ihm berücksichtigt worden ist und erst im Sommer 1905 infolge der günstigen Grubenaufschlüsse von mir?) klargestellt werden konnte, weist in einer anderen Arbeit®) auf Grund der beigefügten Profile, zu denen u, a. das Profil nach ABC gehört, darauf hin, daß unter den Kuppen von Diluvialsanden das"Tertiär vielfach als Mulde erscheine, während es in Tälern als Sattelaufbiegung hervortritt. Diese Erscheinung, die jedoch keines-wegs als eine allgemeine Regel anzusehen sein dürfte, sucht
1!) Die bisherigen Aufschlüsse des märkisch-pommerschen Tertiärs usw. S. 22—27, Tafel II. Abhandl. zur geologischen Spezialkarte von Preußen usw. Bd. VII. Heft 2. Berlin 1886.
2) Über glaziale Schichtenstörungen im Diluvium und Tertiär bei Freien walde a. 0. und Fürstenwalde a. d. Spree (Zeitschr. d. Deutsch . Geol. Ges. Jahrg. 1906. Bd. 58.).
3) Zeitschr. d. Deutsch . Geol. Ges. Jahrg. 1892. S. 335—340.