Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 33

Berendt dadurch zu erklären, daß er große Verschieden­heiten in der Mächtigkeit der diluvialen Aufschüttungen an­nimmt, die infolge des verschiedenen Druckes auf ihre aus Sand-, Letten-, Kohlenschichten der Braunkohlenbildung be­stehende Unterlage unter einem Hügel eine Mulde, unter dessen Rändern oder in Tälern einen Sattel entstehen ließen. Dieser Auffassung kann ich mich hier nicht anschließen. Wenn der Septarienton, wie das durch die Aufschlüsse bewiesen wird, durch den Druck des vorrückenden Inlandeises herausgepreßt und als überkippte, liegende Falte auf den Diluvialsand über­schoben wurde, so müssen die überlagernden Tertiär- und Diluvialschichten bei der Durchstoßung seitlich ausgewichen und in Sättel und Mulden zusammengeschoben sein. Diese auf­gesattelten Schichten sind vomi Inlandeise der letzten Ver­gletscherungsperiode überschritten und vielfach abradiert worden. Die Täler und Hügelformen dieses Randgebietes sind aber erst durch die Erosion des fließenden Wassers entstanden und bilden keine ursprünglichen Aufschüttungsformen mit wechselnder Mächtigkeit.

Die Freienwalder Eisenquellen

In unmittelbarer Beziehung zu dem Auftreten der Tertiär­ablagerungen steht das Vorkommen einer Anzahl mehr oder weniger eisenhaltiger Quellen, die sowohl in den tiefen Tal­einschnitten innerhalb der Hochfläche als auch am Rande der ‚Odertalniederung hervortreten. Der feine oberoligocäne Quarz­und Glimmersand, der bei regelmäßiger Lagerung in der Tiefe von dem das Wasser nicht durchlassenden Septarientone unter­lagert wird, bildet, wie bereits Berendt hervorhebt, einen Wasserträger, aus dem die meisten Quellwasser der hiesigen Gegend stammen. Diesen meist eisenhaltigen Quellen verdankt das Bad Freienwalde mit dem Gesundbrunnen seine Entstehung, besonders, nachdem durch eine vom großen Kurfürsten veran­laßte Untersuchung die Heilkraft der Quellen bekräftigt worden war und er selbst im Jahre 1684 mit seiner Gemahlin und dem ganzen Hofe nach Freienwalde kam und dortmit großem KEr­folg den Brunnen trank.

Blatt Freienwalde a. 0,