Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 17 [Neue Nr. 3250] (1908) Freienwalde an der Oder / geognostisch und agronomisch bearb. durch G. Berendt und C. Gagel. Zum Theil unter Hülfeleistung des Kulturtechniker Burck
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 41

mit Sanduntergrund das geognostische Zeichen T erhalten haben.

Moostorf(at), ein zum größten Teile aus Torfmoosen ent­standenes schwammiges Gebilde, erfüllt mehrere kleine becken­artige Vertiefungen in der Königlichen Forst Sonnenburg öst­lich und westlich vom Baa-See.

Moorerde(ah), ein mehr oder weniger sandiger Humus, der wegen dieser Sandbeimengung nicht als Torf bezeichnet werden kann, findet sich an einigen Stellen innerhalb der Niederung des ÖOdertales, während innerhalb der Diluvialhoch­fläche in den Einsenkungen nur an sehr wenigen Stellen diese Humusbildung anzutreffen ist. Südlich von Wriezen und nörd­lich der Malzmühle liegen dünne, meist nur 23 dm mächtige

Decken von Moorerde auf Sand() oder es zeigen die Schlick­

h absätze eine Auflagerung von Moorerde©} Auch die Torf­

ablagerungen bei Alt-Tornow sind an einigen Stellen von sandiger Moorerde überlagert, und es läßt sich hier oft schwer entscheiden, ob es sich um eine künstliche, zur Verbesserung nasser Wiesen vielfach angewandte Aufbringung von Sand und dessen nachträgliche Vermischung mit Torf, oder um eine natür­liche Ablagerung handelt.

Moormergel(akh), eine kalkhaltige Moorerde, hat sich hier nur an einer Stelle nördlich vom Landhof in dem dortigen Alluvialtale unmittelbar auf dem darunter liegenden Unteren Geschiebemergel gebildet, und ebenso ist Wiesenkalk(ak) nur an einer einzigen Stelle von geringer Ausdehnung in der Frank­furter Vorstadt in Wriezen unter Torf aufgefunden worden.

Eine besondere Abart des letzteren ist der sogenannte Radaunemergel(akh), eine seiner Zeit auf der Berendtschen geologischen Karte der Provinz Preußen längs der Radaune (Blatt Danzig ) zuerst unterschiedene, sehr humusreiche Kalk­bildung, eine Art Kalktuff bis sinterartiger Wiesenkalk von tiefbrauner Farbe, der zuweilen durch rostbraun bis rostrot ge­färbte Abänderungen in weißen, meist auch sinterartig körnigen Wiesenkalk nach der Tiefe zu übergeht. Die braune Farbe rührt von dem Gehalt an Humus her, der in seiner braunen,