Bodenbeschaffenheit: 45
nördlich und südlich von Biesdorf vorkommt. Es gehen‘diese Tone dort ganz allmählich in Mergelsand über, der ebenso wie der Ton bis zur Tiefe von 1—1,5 m oberflächlich entkalkt ist. Die schwach tonige Verwitterungsrinde dieser Bildungen liefert einen guten, ertragreichen Boden.
Der alluviale Tonboden ist in der-Niederung der Alten Oder in der Form von Schlick sehr verbreitet und gehört dort in günstigen, d. h. nicht zu nassen und nicht zu trocknen Jahren, zu den ertragreichsten Bodenarten. Der Schlick ist von humosen Substanzen oft ganz durchsetzt und besitzt einen meist hohen Stickstoffgehalt, der nach erfolgter Kalkung für die Pflanzenernährung nutzbar gemacht wird. Die wasserhaltende Kraft dieses Tonbodens und seine Aufnahmefähigkeit für Pflanzennährstoffe ist sehr groß. Da der oft sehr zähe, fette Schlick das Wasser nur schwer durchläßt, so tritt in nassen Jahren, wo er stark aufquillt, ein Mangel an ausreichender Durchlüftung des Bodens ein, wodurch ein Stocken und Absterben der Saaten bewirkt wird. Auch ist die Beackerung des zähen, knetbaren Tonbodens bei großer Nässe im Herbst und Frühjahr mit außerordentlichen Schwierigkeiten verbunden. Bei langandauernder Dürre dagegen trocknet der Boden derartig zusammen, daß oft meterlange Risse entstehen und die Pflanzenwurzeln durch Zerreißen geschädigt werden. Da die Schlickflächen nur 3,5—4,9 m über Normal-Null gelegen sind, so mußten sie, falls sie als Ackerland benutzt werden sollten, gegen die Hochwasser der Oder durch Deiche geschützt werden. Sie geben in günstigen Jahren hohe Erträge an Weizen, Gerste, Zucker- und Futterrüben.
Der Lehm- und lehmige Boden
Der Lehm- und. lehmige Boden ist eine Verwitterungsbildung des‘ Oberen oder Unteren Geschiebemergels und zeigt je nach der Tiefe der Verwitterung und der mehr oder weniger sandigen Beschaffenheit des Verwitterungsgebildes ziemlich bedeutende Unterschiede. Der Verwitterungsvorgang hat sich in der Weise vollzogen, daß zunächst der ursprünglich graue Ge