Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 30 [Neue Nr. 3451] (1908) Trebnitz / geognostisch und agronomisch bearb. durch F. Wahnschaffe
Entstehung
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Die geologischen Verhältnisse des Blattes 9

sowie inder tiefen Erosionsrinne des Görlsdorfer Fließes zu­tage. Auf der Karte erscheint diese Ablagerung als ein schmales Band, das sich im Norden von der Neu-Hardenberger Forst, dem Höhenrande folgend, in südöstlicher Richtung bis an die Eisenbahnlinie der Ostbahn hinzieht. Durch zahlreiche Gruben ist der Untere Geschiebemergel hier überall aufgeschlossen, und es läßt sich deutlich erkennen, daß er von geschichteten Spatlı­sanden des Unteren Diluviums unterteuft und überlagert wird. Am rechten und linken Talgehänge des Fließes von Neuen­tempel bis zur Eisenbahnlinie tritt der Untere Geschiebemergel in noch breiterem Ausstrich zutage. Die von der Talsohle in Ober- und Nieder-Görlsdorf auf die Hochfläche führenden Wege bieten tiefe Einschnitte dar, in denen man die Ausbildungsweise der Unteren Grundmoräne vortrefflich beobachten kann.

In der Westhälfte des Blattes konnte der Untere Geschiebe­mergel nur an vereinzelten Punkten nachgewiesen werden, da hier tiefere Einschnitte in den Schichten des Oberen Diluviums nur selten sind. Zu erwähnen sind hier die Vorkommnisse am Rande des Großen Luches westlich von dJahnsfelde und die Gruben und Bohrlöcher. am Rande des oberdiluvialen Hochtales des Stobberow-Flüßchens in der Hermersdorfer Forst.

Der Untere Diluvialsand(ds) liegt über und unter dem Unteren Geschiebemergel und nimmt zum größten Teil, von einer dünnen Decke von Oberem Geschiebesand überlagert, vor­wiegend die mit Wald bedeckten Teile des Blattes ein. Am Steilgehänge der tieferen Rinnen tritt er meist ohne Bedeckung zu Tage. Die Sandgruben am Nordende des Wermelin-Sees, bei dem Schulhause des Dorfes Worin und südlich der Neu-Harden­berger Windmühle zeigen diesen Sand stets deutlich geschichtet mit der bekannten Kreuzschichtung(diskordanten Parallelstruktur). An einigen Stellen durchragt der Untere Sand in Kuppen die Platte des Oberen Geschiebemergels. KEinlagerungen von Kiesbänken sind hier nur an einigen Stellen beobachtet worden. In dem Sande, der den Unteren Geschiebemergel unterteuft, kommt ein Kieslager an der Chaussee zwischen Neu-Hardenberg und Wulkow vor und ein zweites Kieslager findet sich hier weiter nördlich in der Neu-Hardenberger Forst. Auch der Untere