Teil eines Werkes 
Grad-Abtheilung 45, Blatt 4 [Neue Nr. 3049] (1899) Gr. Ziethen : geologische Karte / geognostisch und agronomisch bearb. durch H. Schröder 1891-96
Entstehung
Seite
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22 Agronomisches.

Die geologisch-agronomische Karte mebst der jeder Karte, bei­gegebenen Erläuterung können nur die unentbehrliche allgemeine geologische Grundlage für die Beurtheilung und Verwerthung des Bodens schaffen. Die weitere Ausgestaltung dieser Grundlage und ihre practische Anwendung ist Sache des rationell wirthschaftenden Landwirthes.

Thonboden, Mergelboden, Lehmboden, lehmiger Boden, Sandboden und Humusboden sind im Bereiche des Blattes Gross­Ziethen vertreten.

Der Thonboden.

Der Thonboden gehört dem Diluvium an und besitzt eine be­merkenswerthe Bedeutung nur in der Gegend von Brodowin in der Südwestecke des Blattes. Er entsteht durch ähnliche unten be­schriebene Verwitterungsvorgänge, wie der Lehmboden aus dem Geschiebemergel, aus dem Thonmergel der Becken(dan). Der Thon­boden ist in diesem Gebiete wohl der ertragreichste Boden, da die vielen Nachtheile, die ihm sonst anhaften und hauptsächlich durch seine ausserordentliche Zähigkeit veranlasst sind, durch die Bei­mengung feinsandiger Partieen gehoben sind. Sein hoher Werth wird dadurch bedingt, dass die Nährstoffe sich in sehr feiner Ver­theilung, die die Aufnahme durch die Pflanzenwurzeln erleichtert, befinden und dass die Aufnahmefähigkeit für Stickstoff und die

wasserhaltende Kraft beim Thonboden grösser wie bei jedem anderen Boden ist.;

Der Mergel -, Lehm- und lehmige Boden finden sich nebeneinander in einem grossen Theile der an der Farbe bezw. Reissung des Oberen Geschiebemergels ihrer Verbreitung nach in; der Karte leicht erkennbaren Flächen mit dem Bohrprofile:

LS 0 2 SL 510 SM

Das Nebeneinandervorkommen und die vielfache Verknüpfung dieser drei landwirthschaftlich sehr verschiedenen Bodenarten und auch die Unmöglichkeit, sie auf einer geologisch-agronomischen